Blick zurück dank Autobahnbau
Der Autobahn verdankt Hohenwarsleben viele Zukunftsperspektiven und auch die Möglichkeit, interessante Erkenntnisse über die Vergangenheit zu erlangen! Der Heimatforscher Max Bösche stieß hier im Zuge des Baus der Autobahn und des Rasthofes südlich des Ortes auf insgesamt 35 Fundstellen mit teilweise über 5 000 Jahre alten Hinterlassenschaften der ersten Siedler.
Die waren wohl aus dem Süden eingewandert, und als Bauern tätig. Aufgrund der bevorzugten Ornamentik, die sie ihren Gefäßen gaben, spricht man von der bandkeramischen Kultur.

Hohenwarsleben wurde als Ort erstmals 1144 urkundlich erwähnt. In den Chroniken auftauchende Schreibweisen waren „Honwerrikesleue“ um 1176 oder „Honwersleve“ um 1215. Das Kloster „Unserer Lieben Frauen“ in Magdeburg sowie die Klöster in Hillersleben, Hecklingen und Ammensleben hatten im Dorf Besitz.

Der Fischteich von Hohenwarsleben ist ein Schmuckstück im Ort.
Zahlreich vertreten waren die Lehngüter, die der Erzbischof teils ritterlichen, teils bürgerlichen Familien gegeben hatte. Im 14. Jahrhundert entstand ein Freigut mit Gerichtsbarkeit, das 1448 in das Eigentum der Familie von der Schulenburg überging. Diese verkauften ihren Hof im 18. Jahrhundert an elf Kossaten. Noch im 19. Jahrhundert wird im Dorf das Rittergut erwähnt.

Allerdings bestand es nur in Geld und Naturalerhebungen, ohne Gebäude und Grundbesitz. Damals ließen sich die Schulenburgs zwei Teiche an der Nordseite des Dorfes anlegen, die im Lauf der Jahre verkrauteten und verschlammten. Dank des Engagements von Max Bösche ist er heute wieder ein beliebtes Ausflugsziel mit Gaststätte in Hohenwarsleben.


Bösches Nachlass
gammelt vor sich hin
Vor 5000 Jahren lebten in der Börde bereits Menschen – sensationelle Funde im Zuge des Autobahnbaus bewiesen dies. Doch was wurde aus diesen ersten Spuren einer Besiedlung in Hohenwarsleben? Unser Reporter Reinhard Witteck ging dieser interessanten Frage nach. Demzufolge gab der Heimatforscher Max Bösche, dem wir die Funde verdanken, alle Stücke entsprechend der Gesetzeslage an die Behörden weiter. Gelandet sind sie im Museum in Wolmirstedt. Was ja nicht schlimm wäre, wenn man sie dort auch sehen könnte!
Ist aber nicht der Fall, denn dort, so konnten wir uns überzeugen, gammeln sie im Fundus vor sich hin. Der zuständige Sachbearbeiter Maike Tews begründet dies mit „mangelnder Attraktivität“. Schön ist, daß man sich wenigstens in Hohenwarsleben noch intensiv an seinen bis dahin aktivsten Bürger erinnert und man nun im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten an Max Bösche erinnert.
Der Agronom in der hiesigen LPG hatte aktiv zwei Weltkriege erlebt, war unschuldig von den Sowjets zwei Jahre in das Zwangslager Mühlberg gesteckt worden und war trotzdem immer optimistisch.

Als einer der ersten, die die Wichtigkeit einer intakten Natur in der Region erkannten, sorgte er dafür, daß einer der schönsten Plätze des Ortes, der Dorfweiher, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wurde. Neben seinen Hobbies, Imkerei und Fischzucht, dokumentierte Bösche auf tausenden von Diapositiven Natur und Leben in der Börde.

Viel verdankt die Börde Max Bösche. Doch seine Ausgrabungen gammeln im Wolmirstedter Museum vor sich hin.
Viele Gebäude, die es längst nicht mehr gibt, könnte man so zum Leben wiedererwecken, fände sich jemand, der sich dieses wertvollen Nachlasses sachverständig annehmen würde.
Heute tritt sein Freund Jürgen Puschke in Bösches Fußstapfen und führt die Hohenwarsleber Dorfchronik weiter. Der „Verein zur Pflege und Förderung von Kultur und Tradition Hohe Börde e.V.“ um Dr. Erhard Beulecke erinnert auf seinen Wanderungen an Bösches Leben.
Diese sensationellen Funde belegen, daß in Hohenwarsleben bereits vor 5000 Jahren Menschen lebten.
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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