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                Stand Juli 2009 
             
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                Doppelt  gesehen 
             
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                Im Fernsehen, in Zeitungen, im Internet – der täglichen Bilderflut können wir uns kaum widersetzen. Doch sind Bilder wirklich ein unverfälschtes Abbild der Wirklichkeit? 
                
             
            
                Mit dieser Problematik setzen sich zwei junge Werderaner auf ganz
 unterschiedliche Weise auseinander. 
                
             
            
                Thomas Riemann, 28, im Hauptberuf Krankenpfleger in der Intensivstation einer
 Potsdamer Klinik, fotografiert ebenso wie Christian Feicke, 37, seines Zeichens
 Programmierer, seit Jugendzeiten.  
                
             
            
                Beide schwärmen immer noch von den frühen DDR-Kameras, erinnern sich an den Dunkelkammer-Duft, an die Spannung, was
 die Filme schließlich enthüllen. Beide kennen sich nicht, doch jeder von ihnen lehnt es ab, Profi zu
 werden, denn sie sehen Fotografieren als Ausgleich zum Beruf. Dann aber enden
 die Gemeinsamkeiten schon und die Unterschiede erzählen uns ein wenig über „das Bild“.  
                
             
            
                Drittes Auge in Schwarz-Weiß  
            
                Prunkstück in Riemanns kleinem Arbeitszimmer im renovierungsbedürftigen ehemaligen Obstbauernhaus mit dem großen 5000 Quadratmeter-Grundstück, das von der Eisenbahnstraße bis zum Hohen Weg reicht, ist der Nussbaum-Schrank aus den 1960-er Jahren mit
 einer Sammlung historischer Kameras. „Alle funktionieren, alle haben ihre Besonderheiten und ergeben ganz  
                
             
            
                spezielle Bilder“, strahlt er. Die Palette reicht von Balgen-Rollfilmkameras über sowjetische Nachahmungen der berühmten Leica-Sucherkamera bis zu Praktica-Modellen aus der DDR, die es ihm
 besonders angetan haben. Und diese Kameras haben ihren Sinn, denn Riemann weiß um die Unterschiede, die er bewusst für seine träumerisch-expressiven Fotos einsetzt. 
                
             
            
                Poesie in Schwarz-Weiß  
            
                Der 28-Jährige setzt auf analoge Schwarz-Weiß-Fotografie. Seine Motive entstammen der Alltagswelt. „Ich bevorzuge dunkle, aber nicht düstere Atmosphäre. Meine Bilder wirken dadurch melancholisch und bekommen so eine
 unverwechselbare Handschrift. Es sind eben ‚meine‘ Bilder und nicht Aufnahmen, die von jedem stammen könnten.“ Riemann nennt die Kamera „Drittes Auge“, das sein Leben beeinflusst, für ihn eine Konstante im hektischen Alltag ist, die ihn begleitet „bei jeder Gelegenheit, bei jedem Wetter, klaglos“. Diese Poesie der Worte setzt sich in seinen Bildern fort. Bisher hatten nur
 Freunde die Freude, die ausdrucksstarken Bilder zu sehen, denn Riemann ist
 Kommerz ein Gräuel. Nun arbeitet er an einem kleinen Band mit Brandenburg-Bildern. Geplante
 Auflage: 20 Exemplare! 
                
             
            
                Perfektion in Farbe  
             
            
                „Kollege“ Christian Feicke wohnt zwar nicht weit vom Obstzüchterweg, doch kennzeichnet dieser ein neues Wohnviertel beim EKZ Werderpark.
 Das bedeutet, „erhebliche Platzprobleme“, denn das Dachgeschoss im Reihenhaus wurde zum Studio umgebaut. Während die Kunst Riemanns darin besteht, den besonderen Ausdruck in
 Alltagssituationen hervorzuheben und damit das Normale zum Besonderen werden zu
 lassen, inszeniert Feicke Mode- und Mädchenfotos mit absoluter Perfektion. „Kein Härchen darf stören“, sagt er. Bei ihm im Studio geht es also ebenso genau zu wie im Alltag beim
 Programmieren.  
                
             
            
                Foto wie ein Gemälde  
             
            
                Um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erzielen, setzt er auf professionelle Hilfe.
 Freundin Angela Titze bringt ihre Erfahrung als Kosmetikerin fürs perfekte Makeup ein. Für Schmuck, Kleidung und Accessoires gibt es Kontakte zu diversen Boutiquen. Der
 Ex-Leipziger setzte moderne Digital-Technik ein, Partnerin Angela Titze
 kontrolliert jedes Fotos sofort am großen Computerbildschirm. Feicke hat sich als Alternative selbst eine Aufsetzlupe fürs viel zu kleine Kamera-Display konstruiert, um bei Außenaufnahmen die volle Kontrolle zu behalten. 
                
             
            
                Seine Fotos sind also perfekt inszenierte Kunstwerke wie die durchdachten Bilder
 alter Maler. Doch sind sie deshalb weniger „ehrlich“?   
            
                Modelle willkommen  
             
            
                Im Gegensatz zu Riemann hat Feicke keine Berührungsängste gegenüber dem Kommerz. Er fertigt viele seiner Aufnahmen im Auftrag der Mädchen, die sich dem Freund mal besonders präsentieren wollen oder sich auf eine Karriere im Model-Geschäft vorbereiten. Feicke freut sich über Anfragen. Ob Akt, Porträt oder Modefoto, das spielt für ihn keine Rolle. Es geht ums Besondere der Person, das er aus den Bildern
 herausholen möchte. 
                
             
            
                Unterschiedlich wie das Leben  
             
            
                Der Reiz bei beiden Fotografen besteht darin ähnliche Motive ganz anders zu betrachten. Die Wahrheit des Bildes drückt sich bei beiden aus, völlig unterschiedlich, so wie das Leben ist, das vor der Kamera nur in einem
 bestimmten Ausschnitt darstellbar ist. Interessant wäre eine Gegenüberstellung beider Stile, vielleicht in einer Ausstellung in Werders neuer
 Stadtgalerie? 
                
             
            
                Infos:  
             
            
                Thomas Riemann  
            Tel. 0 33 27/52 04 44 
                Christian Feicke  
        Tel. 01 71/9 56 98 44  | 
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