Stand Juni 2010
Mit Kind und Kegel an die Spitze
Über die Frage, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lassen, gibt es viele Diskussionen. Werders Landtagsabgeordnete sieht da keinen Widerspruch.
Dr. Saskia Ludwig ist mittlerweile verheiratet. Am 7. Mai 2010 brachte sie Sohn Arthur auf die Welt. Kurz vor der Entbindung wurde sie an die Spitze der CDU-Fraktion im Potsdamer Landtag gewählt, nachdem  Johanna Wanka in das Kabinett von Niedersachsens
Ministerpräsident Christian Wulff gewechselt war. Die Werderanerin ist damit Oppositionsführerin auf dem Brauhausberg. Außerdem ist sie für den Vorsitz der Brandenburger CDU nominiert.
Unser Reporter Dr. Detlef Hansel wollte von Dr. Saskia Ludwig wissen, wohin der Zug nun in Brandenburg und Werder fahren soll.
Ein Baby benötigt Zuwendung, Politik bedeutet, fast rund um die Uhr gefragt zu sein. Wie wollen Sie das in den Griff bekommen?
„Da kann ich alle beruhigen. Ich bin ja schließlich nicht die erste Frau, die Beruf und Familie vereinbaren muss.“
Aber nicht jede Frau steht wie Sie an der Spitze der stärksten Oppositionskraft im Land Brandenburg.
„Ja klar, aber jetzt kommt erst mal die Sommerpause und ich kann mich voll auf mein Baby konzentrieren. Außerdem steht die Familie einschließlich der beiden Großelternpaare mit Freude beim Babysitten zur Seite. In der Fraktion habe ich richtig gute Stellvertreter, die mich entlasten. Ich denke, so im September steige ich dann flexibel wieder in die beruflichen Verpflichtungen ein.“
Mit welchen Schwerpunkten?
„In der Landespolitik geht es bürgernah darum, Unzulänglichkeiten bei der rot-roten Regierung aufzuzeigen.“
Welche sehen Sie?
„Nehmen wir nur den Brandenburger Haushalt. Wir müssen in weniger als zehn Jahren zwei Milliarden jährlich einsparen, aber es gibt keine wirklichen Ansätze, damit anzufangen. Das ist ein Kritikpunkt. Beim Thema Sicherheit müssen wir ebenfalls aufpassen.“
Inwiefern?
„Immer häufiger geht es um die Schließung von Polizeiwachen. Bei diesem Thema sind wir schon direkt in Werder. Hier hängt die Landespolitik ganz eng mit der
Sicherheit vor Ort zusammen. Bei uns soll eine 24 Stunden besetzte Wache nur noch tagsüber in Betrieb sein. Das würde zwangsläufig Auswirkungen auf die Verbrechensbekämpfung und die Aufklärungsquote haben. Wer kann in Werder denn Interesse daran haben, dass die Polizeipräsenz sinkt?“
Hören Sie gern zu?
„Ja klar. Die Bürger in Werder und im Landkreis Potsdam-Mittelmark wissen, dass sie mit jedem Problem zu mir kommen können. Zwar kann man nicht jede Frage gleich vor Ort lösen, aber Nachhaken in den zuständigen Behörden führt in der Regel zu bürgerfreundlichen Ergebnissen.
Sehr beliebt sind außerdem meine Themensprechstunden, die ich durchführe. Die heißen  ‚Saskia Ludwig hört zu‘ und finden in lockerer Atmosphäre außerhalb der üblichen Bürosprechstunden statt.“
Welche Themen greifen Sie dabei auf?
„Ich greife hier die Themen auf, die von den Bürgern kommen. Eines davon betrifft gerade die Dauernutzung von Wochenendgrundstücken.“
Das Problem ist aber nicht neu?
„Nein, aber die brandenburgische CDU hat sich jetzt die Lösung auf die Fahnen geschrieben. Rund 500 meist ältere Grundstücksnutzer mit regelrechten Existenzängsten sind allein in meinem Wahlkreis betroffen, die meisten davon in Werder und in der Gemeinde Schwielowsee. In Brandenburg insgesamt sind es wohl zwischen 10 000 und 15 000 Fälle, präzise Zahlen gibt es nicht.“
Worum geht es genau?
„Das Problem betrifft die vielen Brandenburger, die ihr Wochenendgrundstück zu DDR-Zeiten oder kurz nach der Wende zum Dauerwohnsitz um- und ausgebaut haben. Sie haben darauf vertraut, dass die damalige Duldung  im vereinigten Deutschland weiter Bestand hat. Unsere Landtagsfraktion hat jetzt ein Modell vorgeschlagen, das regelt, unter welchen Umständen solche Dauernutzung als Ausnahme zum geltenden Baurecht weiterhin möglich sein wird. Im Sommer muss die Landesregierung eine erste Verordnung dazu vorlegen. Ich hoffe auf eine schnelle Lösung.“
Kontakt:
Bürgerbüro
Dr. Saskia Ludwig (MdL)
Hoher Weg 144
14542 Werder
Tel. 03327/573458
Fax 03327/573449
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