Fließendes Wasser und eine heiße Dusche, was heute selbstverständlich ist, war vor nicht
allzulanger Zeit eher Luxus.  
Während andere nur zum Lernen in die Schule gingen, konnte man das in Elisabethhöhe aus hygienischen
Gründen machen. Denn dort war die 1930 eingeweihte kleine Dorfschule der Zeit voraus und bereits mit
Duschen ausgestattet. Zudem gingen Jungs und Mädchen in eine Klasse, was beim Duschen dann für
spezielle Spannung gesorgt haben dürfte! „Mit dieser gut ausgestatteten Schule hatte Elisabethhöhe eine
der modernsten der Region“, hat Dr. Brigitte Wilhelm herausgefunden. „Damals waren noch Kinder in
unterschiedlichem Alter in einer Klasse und konnten so voneinander lernen. Das gibt es heute leider nicht
mehr.“ Die Ehefrau des langjährigen Ortsvorstehers von Glindow, wozu Elisabethhöhe gehört, kennt sich
mit dem Thema aus. Sie hat lange Jahre eine „Freie Schule“ in Geltow geleitet.  
Vielseitige Kunst?
Sie ist überregional als sehr vielseitige Künstlerin bekannt, die Aquarelle und Ölbilder malt sowie Figuren
entwirft. Vereinsvorsitzender Hermann Bobka hat sie als Schriftführerin für den „Förderverein
Elisabethhöhe“ gewinnen können. Als langjährige Lehrerin mit großem heimatgeschichtlichem Interesse ist
sie nun zudem damit beschäftigt, die Historie der Schule, die bis 1976 bestand und heute eine Kita
beherbergt, zu erforschen.  
Wissen aus erster Hand
„Es war mir sehr wichtig, dazu möglichst viele Zeitzeugen befragen zu können, denn dieses authentische
Wissen ist durch kein Aktenstudium zu ersetzen“, hat sich Dr. Brigitte Wilhelm auf die Recherche-Fahnen
geschrieben. Da bis 1976 so ziemlich alle Bewohner von Elisabethhöhe im jugendlichen Alter die
Schulbank dort gedrückt haben, bieten sie Einblicke in ein lebendiges Kaleidoskop der Siedlergemeinde. In
diesem Zusammenhang kommen immer wieder zeitgeschichtliche Ereignisse ans Tageslicht: „So bekam
ausgerechnet die Maiglöckchenzucht von Siegfried Förmer eine Bombe aufs Gewächshaus ab. Dabei war
die bestimmt nicht kriegswichtig“, so Dr. Wilhelm.  
Geheimnisvolle Erdhütten
Ursache fürs gelegentliche Bombardement der friedvollen Gartenbau-Anhöhe war ein Täuschungsmanöver
der Nazis, die einen „Scheinflughafen“ betrieben, um vom eigentlichen Rollfeld auf den Havelauen
abzulenken. Ans Tageslicht brachte die geschichtsinteressierte Pädagogin manch unter der Hand
gehandelten Geheimnisse. So gab es in den Feldern geheime Erdhütten, wo sich die Bewohner vor den
Russen zu verstecken suchten.
Nachbarn im Blick
Die Schulgeschichte von Elisabethhöhe wird 2017 in gedruckter Form ansprechend bebildert präsentiert.
Dann feiert der kleine Ortsteil den 90. Geburtstag, während Werder das 700-Jahres-Jubiläum begeht. Die
Geschichte der Schule wird sicher von allen gerne gelesen, denn zwischen den Zeilen findet man sich
selbst, seine Nachbarn, die Eltern oder die Großeltern. Schließlich ist Elisabethhöhe immer noch so
überschaubar, dass jeder jeden kennt, was den speziellen Reiz von auf die Menschen zugeschnittener „gut-
lesbarer“ Geschichtsschreibung ausmacht. 2017 lädt Elisabethhöhe wieder zum Siedlerfest. Dann gilt es
das 90-jährige Bestehen und den 25. Geburtstag des Siedlervereins zu feiern.
Infos:
Tel. 01 51/21 27 00 56
Stand Juni 2015
Heiße Dusche für die Siedler
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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