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Schmutzige Wäsche in idyllischer Umgebung

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Heimatverein Petzow e.V.
Karl-Heinz Friedrich
Telefon:01 77/3 05 44 36
Website:www.petzow-online.de
Foto von Karl-Heinz Friedrich, Heimatverein Petzow e.V., WerderFoto von Karl-Heinz Friedrich, Heimatverein Petzow e.V., WerderFoto von Karl-Heinz Friedrich, Heimatverein Petzow e.V., WerderFoto von Karl-Heinz Friedrich, Heimatverein Petzow e.V., WerderFoto von Karl-Heinz Friedrich, Heimatverein Petzow e.V., Werder

Heiße Eisen im Waschhaus!

Stand: Juni 2018

Nach dem Waschen ist vor dem Bügeln! Was Generationen von Hausfrauen plagte, ist jetzt neu ein Hit im Waschhaus Petzow!

Darüber freut sich insbesondere Karl-Heinz Friedrich.
Der 68-Jährige ist Begründer und Vorsitzender des Heimatvereins von Petzow, der seit 2002 besteht. Der Stolz des Vereins ist das „Waschhaus“ im Schlosspark. „Es war ursprünglich wirklich für die Wäschereinigung da. Deshalb steht es gleich am Seeufer. Nach der Wende war es in einem völlig verfallenen Zustand. Es konnte aus Mitteln vom Land Brandenburg und der EU völlig neu aufgebaut werden“, erklärt Friedrich, wie aus einer Ruine ein Juwel wurde.

Künstler und Waschweiber
Praktischerweise hat das Waschhaus zwei Räume. So konnte man in einem der Ortsgeschichte einen Platz geben. Überregionale Bedeutung hat aber der Eingangsraum. Hier präsentiert der Verein eine ausführliche „Kulturgeschichte der Wäschepflege“. Auf zeitgenössischen Darstellungen der Waschweiber von Künstlern wie Vincent van Gogh, Henri de Toulouse-Lautrec, Henri Matisse und sogar Pablo Picasso erfährt man viel über die schweißtreibende Arbeit. Geräte dokumentieren die Entwicklung zur Waschmaschine. Stolz führt Karl-Heinz Friedrich ein fassähnliches Gerät mit Elektromotor vor. Im ersten Moment denkt man an die Anfänge der elektrischen Waschmaschine. Mitnichten, es wurde doch sage und schreibe in der DDR in den 1960-er Jahren produziert!

Revolution im Waschhaus
Was man von einem Mann gar nicht unbedingt erwarten würde, der frühere Archivar kennt sich perfekt in den Feinheiten des Wäschewaschens aus. So erklärt er, dass der Markenname „Persil“ sich aus den Stoffen Perborat und Silikat ergab. „Damit entfiel die früher sehr aufwändige Wäschebleiche, bei der die Tücher auf der Wiese ausgelegt und immer wieder befeuchtet werden mussten. Zudem war in dem neuen ‚Wunderwaschpulver’ ein Schmutzlöser, der weitgehend ohne mechanisches Zutun funktionierte. Damit musste die Wäsche nicht mehr durch viel Kraftaufwand gesäubert werden“, beschreibt der Museumschef die damalige „Revolution in der Wäschebearbeitung“.

Heiße Eisen
Den neuesten Schatz, etwa 40 historische Bügeleisen, verdankt das „Waschhaus“ dem Potsdamer Wolfgang Post, der hier seine private Sammlung unterbrachte. Das war sicher eine gute Entscheidung, denn Karl-Heinz Friedrich weiß mit derlei Gerät umzugehen und stellt gerne den „Ferrari unter den Bügeleisen“ vor. Das ist ein historisches Gerät mit auffallend stromlinienförmigem Design. Prunkstück ist ein Exemplar von 1851. Es besticht durch Einfachheit und Funktionalität. „Ich kann selbstverständlich bügeln. Das habe ich beim Militär ja schon lernen müssen“, beweist Friedrich Sachkunde

Gratis ins Museum
Dabei weiß der Heimatvereins-Chef durchaus die Vorteile heutiger Technik zu schätzen: „Mit einer modernen Waschmaschine geht alles fast wie von selbst!“ Nur das Bügeln muss weiterhin von Hand erledigt werden, aber dafür gibt es im „Waschhaus“ in Petzow nun die richtigen Tipps!
Das kleine aber feine Museum hat von Mitte April bis Oktober jeweils am Sonntag von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, bei freiem Eintritt! „Daneben veranstalte ich gerne Führungen für Schulklassen oder andere Gruppen“, lädt Karl-Heinz Friedrich ein. Ein Angebot, das man sich im „Museum zum Anfassen“ auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Erstellt: 2018