Werders fleißigste und vielseitigste Autorin hat sich viel vorgenommen: „Ich möchte 120 Jahre alt

werden und 50 Bücher veröffentlichen!“

Ursula Schneiderwind darf man zutrauen, dass sie dies ernst meint.

Fast 30 Jahre im Einsatz für die Jugend

Viele kennen sie als Hortleiterin der Schule im Nachbarort Göhlsdorf von 1965 bis zum Vorruhestand 1992. „Eigentlich sollte ich nur ein Jahr als Übergangslösung für den Hort zuständig sein, dann wurde daraus eine Lebensaufgabe!“

In der Rente auf die Schulbank

Also verlegte die Ehefrau des langjährigen Bürgermeisters von Plötzin ihre Germanistenkenntnisse ins rührige Rentnerdasein. Zuerst absolvierte sie ein Fernstudium in Parapsychologie, dann eine Schriftsteller-Ausbildung. Nun gibt es bereits fünf Bücher von ihr im Handel.

Gerade druckfrisch erhältlich ist „Noneginna und die Sintflut“, ein 314 Seiten starkes Taschenbuch. Es war ihr Erstlingswerk.

Tourismus-Info stand Pate

Es sticht hervor, weil es sich auf die abenteuerlichen Spuren der ersten Menschen im fernen Australien machte. „Mein Mentor auf der Schriftsteller-Schule hat mich auf diese Geschichte gebracht!“ Da sie noch nie in Australien war und nicht mal Englisch kann, bat sie die Touristen-Information von Bairnsdale, wo das Buch spielen sollte, um Hilfe. „Zufälligerweise kam mein Brief an, als eine deutsche Reisegruppe vor Ort war und übersetzen konnte.“ Die fehlende Ortskenntnis dürfte dem Roman nicht geschadet haben. Ihr „Kollege“ Karl May wurde ja auch berühmt mit Reiseerzählungen aus Ländern, von denen er im fernen Radebeul oder wenn er gerade wieder mal einsaß, bestenfalls träumen konnte.

Außerirdischen auf der Spur

In einigen der noch unveröffentlichten Werken ist die Plötzinerin „Außerirdischen“ auf der Spur. Ansatzpunkte dafür bezieht sie ausgerechnet aus der Bibel: „Woher sollte beispielsweise Noah, der ja ein Bauer war, das Wissen haben, um ein Schiff mit den Ausmaßen eines modernen Ozeanriesen wie der Titanic zu konstruieren? Woher hatte Eva ihr großes Wissen über die Natur, das sie Adam ja erst mühevoll beibringen musste?“

Lebensretter Fußball

Die meisten ihrer Bücher beschäftigen sich mit naheliegenderen Themen. Da geht es um Menschen, die aus der DDR „geflüchtet“ waren und nach der Wende wieder in ihre frühere Heimat zurückkamen. Um Familien, die mit viel Hoffnung den Umschwung erlebten und plötzlich vor dem Nichts standen. Oder um Personen wie ihre Tochter, die wechselnde Beziehungen in verschiedene Teile Deutschlands trieb. „Mit dabei war immer der kleine Sohn. Durch die ständigen Umzüge konnte er nirgends Fuß fassen. Schließlich wurde ihm eine Fußballmannschaft zur Ersatzfamilie und Heimat.“ Der Roman „Lebensretter Fußball“ ist für „junge Leser ab 9 Jahren“ und für Erwachsene gleichermaßen interessant.

Bibliophile Raritäten

Von den angepeilten 50 Büchern hat sie schon fast die Hälfte geschafft. Und das in gerade mal zehn Jahren, obwohl die 71-Jährige bis zum ebenfalls angepeilten 120. Lebensjahr ja noch fast 50 Jahre Zeit hätte.

Kurioserweise haben aber gerade die nicht im Handel erhältlichen Werke dafür gesorgt, dass Plötzin zum

Geheimtipp der Freunde bibliophiler Buchausgaben

geworden ist. Denn Ursula Schneiderwind fertigt diese Bände in Handarbeit mit kunstvollem Harteinband inklusive selbstentworfener Titelgestaltung. Bestseller-Autorin kann man so allerdings nicht werden, „denn pro Buch brauche ich mindestens einen Tag“.

Doch bis sie 120 Jahre alt ist, hat sie ja noch einige Tage Zeit!

Infos
Tel. 03 32 07/7 02 93

	Stand: Juli 2008 Plötzinerin will 120 Jahre alt werden: In der Rente erfolgreich als Autorin

	Werders fleißigste und vielseitigste Autorin hat sich viel vorgenommen: „Ich möchte 120 Jahre alt werden und 50 Bücher veröffentlichen!“ Ursula Schneiderwind darf man zutrauen, dass sie dies ernst meint. Fast 30 Jahre im Einsatz für die Jugend Viele kennen sie als Hortleiterin der Schule im Nachbarort Göhlsdorf von 1965 bis zum Vorruhestand 1992. „Eigentlich sollte ich nur ein Jahr als Übergangslösung für den Hort zuständig sein, dann wurde daraus eine Lebensaufgabe!“ In der Rente auf die Schulbank Also verlegte die Ehefrau des langjährigen Bürgermeisters von Plötzin ihre Germanistenkenntnisse ins rührige Rentnerdasein. Zuerst absolvierte sie ein Fernstudium in Parapsychologie, dann eine Schriftsteller-Ausbildung. Nun gibt es bereits fünf Bücher von ihr im Handel. Gerade druckfrisch erhältlich ist „Noneginna und die Sintflut“, ein 314 Seiten starkes Taschenbuch. Es war ihr Erstlingswerk. Tourismus-Info stand Pate Es sticht hervor, weil es sich auf die abenteuerlichen Spuren der ersten Menschen im fernen Australien machte. „Mein Mentor auf der Schriftsteller-Schule hat mich auf diese Geschichte gebracht!“ Da sie noch nie in Australien war und nicht mal Englisch kann, bat sie die Touristen-Information von Bairnsdale, wo das Buch spielen sollte, um Hilfe. „Zufälligerweise kam mein Brief an, als eine deutsche Reisegruppe vor Ort war und übersetzen konnte.“ Die fehlende Ortskenntnis dürfte dem Roman nicht geschadet haben. Ihr „Kollege“ Karl May wurde ja auch berühmt mit Reiseerzählungen aus Ländern, von denen er im fernen Radebeul oder wenn er gerade wieder mal einsaß, bestenfalls träumen konnte. Außerirdischen auf der Spur In einigen der noch unveröffentlichten Werken ist die Plötzinerin „Außerirdischen“ auf der Spur. Ansatzpunkte dafür bezieht sie ausgerechnet aus der Bibel: „Woher sollte beispielsweise Noah, der ja ein Bauer war, das Wissen haben, um ein Schiff mit den Ausmaßen eines modernen Ozeanriesen wie der Titanic zu konstruieren? Woher hatte Eva ihr großes Wissen über die Natur, das sie Adam ja erst mühevoll beibringen musste?“ Lebensretter Fußball Die meisten ihrer Bücher beschäftigen sich mit naheliegenderen Themen. Da geht es um Menschen, die aus der DDR „geflüchtet“ waren und nach der Wende wieder in ihre frühere Heimat zurückkamen. Um Familien, die mit viel Hoffnung den Umschwung erlebten und plötzlich vor dem Nichts standen. Oder um Personen wie ihre Tochter, die wechselnde Beziehungen in verschiedene Teile Deutschlands trieb. „Mit dabei war immer der kleine Sohn. Durch die ständigen Umzüge konnte er nirgends Fuß fassen. Schließlich wurde ihm eine Fußballmannschaft zur Ersatzfamilie und Heimat.“ Der Roman „Lebensretter Fußball“ ist für „junge Leser ab 9 Jahren“ und für Erwachsene gleichermaßen interessant. Bibliophile Raritäten Von den angepeilten 50 Büchern hat sie schon fast die Hälfte geschafft. Und das in gerade mal zehn Jahren, obwohl die 71-Jährige bis zum ebenfalls angepeilten 120. Lebensjahr ja noch fast 50 Jahre Zeit hätte. Kurioserweise haben aber gerade die nicht im Handel erhältlichen Werke dafür gesorgt, dass Plötzin zum Geheimtipp der Freunde bibliophiler Buchausgaben geworden ist. Denn Ursula Schneiderwind fertigt diese Bände in Handarbeit mit kunstvollem Harteinband inklusive selbstentworfener Titelgestaltung. Bestseller-Autorin kann man so allerdings nicht werden, „denn pro Buch brauche ich mindestens einen Tag“. Doch bis sie 120 Jahre alt ist, hat sie ja noch einige Tage Zeit! Infos Tel. 03 32 07/7 02 93