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In der Baumblütenstadt Werder mahlen die Mühlen zukünftig gleich mehrfach. Denn nun gibt es sogar zwei davon! Beide sorgen auf ihre Art für Bewegung. Die Bockwindmühle auf der Insel als wichtiges Stadtwahrzeichen präsentiert sich mittlerweile fast komplett. „Nur das Mahlwerk muss noch erneuert werden“, berichtet Bürgermeister Werner Große.
Müller gesucht!
Das nötige Werkzeug ist schon parat und gehört zur Ausstattung der Mühle. Beim Rundgang beweist der Rathaus-Chef das entsprechende Geschick, selbst eine rostige überdimensionale Zange treffsicher zu führen: „Damit werden die tonnenschweren Mühlsteine gehoben.“ Noch dieses Jahr will die Stadt ihr Wahrzeichen voll funktionstüchtig den Besuchern präsentieren. Nun geht es wieder darum, einen Freizeit-Müller zu finden, der für den nötigen Schwung sorgt. Bis dahin nimmt Tourismus-Chef Walter Kassin „sein Kind“ wie gewohnt unter die Fittiche. Mit der voll-funktionsfähigen Mühle ist die
Insel noch attraktiver.
Impulse für die Insel
Für Bewegung dort sorgt der Kulturverein Inselstadt um Ingeborg Lauwaßer, der zur Freude der Stadt mit ideenreichen Aktionen für viel Leben sorgt. Gerade ist die Stadt dabei, das historische Schützenhaus zu sanieren. Geschossen wird in dem Gebäude mit seiner wechselvollen Geschichte aber nicht mehr. Stattdessen erhalten nun die Ruderer darin ein neues Dach. Das Lendelhaus aus dem Jahre 1789 war seit 1916 Produktionsstätte für Obstwein und Marmeladen und ist damit ein Herzstück von Werder. Es soll nun dank privater Initiative wieder mit Leben erfüllt werden. Klar, dass der Bürgermeister da allen Grund zum Strahlen hat.
Das Baumblütenfest 2006 hat wieder die erhofften Besucher vor die Tore Berlins gebracht. Diesmal hatte es die Jury nicht ganz so schwer, wie in manch früheren Zeiten, die Blütenkönigin zu bestimmen – gab es doch gerade mal drei Bewerberinnen. „Viele haben einfach nicht die Zeit, ein ganzes Jahr lang für die Stadt bei vielen öffentlichen Anlässen präsent zu sein“, hat der Bürgermeister Verständnis.
Teurer Stuck
Das nächste Baumblütenfest wird dann besonders prunkvoll werden. Denn 2007 soll der Blütenball wie in früheren Jahren im Festsaal der Bismarckhöhe über den Wipfeln der Stadt stattfinden. „Bei den Sanierungsarbeiten hat man die Überreste wertvoller Stuckarbeiten an der Decke entdeckt. Die sollen nun detailliert
rekonstruiert werden. Das dauert natürlich“, so Werner Große. Insgesamt drei Millionen Euro werden dafür aus städtischen Mitteln und Zuschüssen von Land und Bund aufgewendet.
Bisher hat sich schon eine ganze Menge getan. Der mittlerweile auf über 100 Mitglieder angewachsene Förderverein, private Sponsoren und die Stadt zogen an einem Strang.
Neues Museum im Turm
Zusammen wurde erreicht, dass der Turm bereits fertig ist. Darin erinnert nun das Gustav-Altenkirch-Zimmer an den langjährigen Wirt und seine Zeit. Während im Herzen der Stadt also alles noch schöner wird, entwickelte sich am Zernsee hinter der Freien Schule ein ganz neuer Anziehungspunkt. Fast über Nacht bekam die Baumblütenstadt auf Initiative eines Privatsenders eine zweite Mühle
Mühle macht Strom
Die hat sogar Flügel, allerdings mit Solarzellen bestückt. Denn darin soll nun definitiv kein Korn
gemahlen werden. Stattdessen präsentieren hier Firmen aus ganz Deutschland, wie High Tec zuhause für Wohnkomfort und zugleich geringe Energiekosten sorgt. Erst mal sollen darin Feriengäste wohnen, die den guten Ruf der Baumblütenstadt sicher weitertragen werden. Die Stadt freute sich über die Initiative und trug mit einer Erschließungsstraße zur Anbindung ans restliche Havelland bei. Schließlich sollen die erwarteten Besucher nicht durch eine Stolperpiste abgeschreckt werden!
Vor zwei Jahren zeigten die Plötziner um Ortsbürgermeister Siegfried Frömling beim 750-Jahres Jubiläum, dass man was vom Feiern versteht und selbst bei knappen Kassen für ein nachhaltiges Erlebnis sorgen kann. „Dieses Jahr feiert Neu Plötzin Jubiläum.
Höhepunkt wird ein Fest am 2. und 3. September sein“, freut sich Bürgermeister Werner Große schon jetzt auf das Ereignis.
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