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Eine Werderanerin hebt ab und landet an den schönsten Traumstränden unserer Erde. Wo andere Urlaub machen, jagt sie mit ihren „Tricks“ einem Rekord nach dem anderen hinterher. Nun geht es um die Qualifikation als Weltbeste!
Leider berichten die einschlägigen Sportseiten kaum über Kristin Boese. Und das, obwohl die 28-Jährige aus Werders Ortsteil Glindow eine der ganz wenigen ist, die den Sprung von den Havelseen an die Spitze des internationalen Wassersports geschafft haben. Der Grund ist: Die gelernte Büro-Kauffrau und Mobilfunk-Verkäuferin betreibt mit Kitesurfen eine sehr junge damit weniger bekannte Sportart. „Es geht darum, dass man als Windsurfer zusätzlich einen Drachen hat. Man kann sich dadurch ziehen lassen oder sogar in die Lüfte erheben. Nun geht es darum, durch interessante Tricks, also Sprünge, das Publikum zu verzücken“, beschreibt die hübsche Glindowerin den rasanten „Fun-Sport“.
Eigentlich wollte die frühere Oberliga-Handballerin nach der Lehre zur Bürokauffrau an der TU Berlin Publizistik studieren. Weil sie nicht gleich anfangen konnte, überbrückte sie die Zeit als Surflehrerin in Wustrow auf dem Darß. Dort lernte sie Kitesurfen kennen und entwickelte sich schnell zum Star. 2003 wurde sie beste Deutsche. Nun pendelt sie zwischen den schönsten Stränden der Welt, übt auf, Hawai und Maui, um Weltmeisterin zu werden. Kristin Boese zu treffen ist nicht einfach, wir hatten Glück und konnten sie in den zwei Tagen, in denen sie gerade hier ist, für ein gewinnen treffen. Immer dabei: Ihr Apple-Notebook, mit dem sie Kontakt zu den Eltern in Glindow, zu Freunden und Bekannten hält. „Ich habe zwar nie Heimweh, doch ohne das Internet wäre es schwer, Kontakt zu halten“, meint sie. Das betrifft oftmals auch ihren Lebensgefährten, den Schweizer Marc Ramsauer, der selbst ebenfalls professioneller Kitesurfer ist. An der Berliner TU stößt Kristin Boese übrigens auf wenig Sinn für ihre sportliche Karriere. „Erst konnte ich nicht anfangen, nun darf ich nicht pausieren“, beklagt sie sich. Also wird nichts bleiben, als die Pläne von der akademischen Karriere den nassen Luftsprüngen zu opfern. Was allerdings durch die weiteren Karriereaussichten zu verschmerzen sein könnte. „Ich habe gute Chancen, bei meinem Hauptsponsor, einem Hersteller von Kitesurf-Geräten, angestellt zu werden. Vielleicht in der Marketing-Abteilung“, so die Zukunftsplanung für ein Leben nach dem Weltmeister-Titel. Dann wäre es nicht so weit zu ihrem Freund. Vom Firmensitz in Bozen in die Schweiz ist die Entfernung jedenfalls geringer als von den Traumstrände in Afrika, Asien und Amerika.
www.kristinboese.com
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