Mädchen im Fußball-Fieber

Rundungen mit Erfolg

Die hübschen Werderanerinnen lieben es offenbar sportlich. Fünfzig fußballinteressierte Mädchen und Frauen standen im März 2006 pünktlich zum Trainingsauftakt auf dem Arno-Franz-Sportplatz in Werder!
Simone Stademann, 23, ist gelernte Buchhändlerin und hat schon lange darauf gewartet, endlich für ihre Stadt die schönen Beine zu zeigen: „Ich habe mit sieben angefangen, musste aber bei den Jungs spielen, da es keine Mädchenmannschaft gab!“ Offenbar hat bei ihr das Fußballfieber vom Papi übergeschlagen. Und so ist es kein Zufall, dass Harald Stademann zusammen mit Frank Deppner und Mathias Zube zum Trainerteam um Carsten Gottschalk gehört. Nach ersten Irritationen, „manche Mädchen kamen toll geschminkt und hatten wahrscheinlich andere Vorstellungen vom Frauenfußball“, so Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Bartsch, hat sich der Kreis der Aktiven nun auf immerhin noch über 30 Spielerinnen im Alter zwischen 16 und 40 Jahren konzentriert. Damit können problemlos eine Mädchen- und eine Frauenmannschaft gebildet werden, um im August am Spielbetrieb teilzunehmen. Weil man in Werder erfolgsverwöhnt und optimistisch ist, wagten die attraktiven Balljägerinnen gleich mal den Sprung in die Landesliga. „Nun hoffen wir, dass wir uns dort halten können und nicht absteigen. Schließlich ist das die höchste Amateur-Klasse“, gibt Carsten Gottschalk als Nahziel vor. Und weil Bescheidenheit keineswegs, zumindest was sportliche Ziele angeht, die höchste Zierde der Werderanerinnen ist, immerhin gibt es in der Stadt Weltmeister und Olympiasieger, luden die Spielerinnen fürs erste Testspiel die Routiniers von Turbine Potsdam zum Wettkampf ein. „Danach geht es gegen Blau-Weiß Beelitz, die sind momentan auf dem dritten Tabellenplatz“, unterstreicht Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Bartsch den Anspruch.
Wenn Bartsch so optimistisch ist, dann besteht aller Grund zur Hoffnung. Denn der hauptamtliche Sportverantwortliche bei der Stadtverwaltung steht dem Traditionsverein bereits seit 1992 vor und ist dort fast vierzig Jahre Mitglied!
Er kann eine lange Erfolgsbilanz vorweisen, sind die Männer- und Jugendmannschaften aus der Blütenstadt schließlich siegen gewöhnt.
„Ein wenig Spötteleien gab es schon“, berichtet Melanie Wolf, 22, über die ersten Kontakte mit den männlichen Routiniers. Doch mittlerweile bildet der Sportsgeist die Brücke, die die Geschlechter verbindet. Die angehende Sozialversicherungs-Fachfrau hat sich lange darüber geärgert, dass sie immer nur als
Zuschauerin auf den Platz konnte, wenn dort ihr Freund Thomas Brandl den Ball für die Blütenstadt hochhielt. Nun kann sie also mit ihm wetteifern, um runde Erfolge zu erzielen.
Veronique Simon, mit 18 eines der Nesthäkchen der Mannschaft, nennt noch einen weiteren Grund, der die Mädchen zu aktiven Fußballfans macht: „Dieser Sport ist ja gemeinhin eine Männerdomäne. Eine Frauenmannschaft ist also was besonderes und wird ganz anders beachtet!“ Deshalb freut sich der Verein schon jetzt über besonders viele Zuschauer, wenn die hübschen Werderanerinnen in Zukunft Bein und Stärke zeigen!

Infos: Tel. 0 33 27/4 94 92

Bei den hübschen Fußballerinnen können sich Trainer Carsten Gottschalk (2.v.r) und FC Viktoria-Chef Klaus-Dieter Bartsch wie der Hahn im Korb fühlen.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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