Die sanfte Landschaft der Region Werder wirkt weit über den Raum hinaus. Ein renommierter ukrainischer Künstler hat sich, so gesteht er, „total verliebt in Werder“. Und so trifft man Eduard Kulinicenko seit mittlerweile fast vier Jahren an vielen Stellen. Die Kirche von Werder, Landschaftseindrücke in Geltow, Glindow, Petzow und auch der Wannsee haben es dem mittlerweile 60-jährigen Maler aus Kiew angetan. Das Alte Rathaus, die Mühle, aber ebenso stille Ecken in der Stadt faszinieren ihn. Kulinicenko war in seiner ursprünglichen Heimat nach dem Diplom an der staatlichen Kunsthochschule in Kiew seit 1970 als freischaffender Künstler tätig. Er war in der Allukrainischen Kunstausstellung 1997 in Kiew vertreten. Gemälde von ihm befinden sich in der Ukraine, in den Niederlanden, Japan, Russland, USA, Griechenland, Polen und jetzt natürlich in Deutschland. Nach Werder „verschlug“ es Eduard Kulinicenko auf Betreiben seiner deutschstämmigen Frau Nadja. Die 45-Jährige war in der Ukraine Sprachlehrerin für Spanisch und Deutsch. Sie wollte zurück ins Land der Vorfahren. Die beiden Kinder Konstantin, 19 und Elvina, 18, gehen aufs Gymnasium in Werder und fühlen sich hier zuhause. Nur Eduard Kulinicenko muss immer wieder improvisieren: Der eigentlich als Kinderzimmer vorgesehene kleine Raum in der Neubauwohnung in der Mozartstraße wurde zum Not-Atelier umfunktioniert und platzt aus allen Nähten. Fürs Modell-Stehen ist hier wirklich kein Platz – so dass Eduard Kulinicenko auf Aktgemälde als frühere Spezialität nun erst mal mangels Platz verzichten muss. Schade eigentlich, schließlich gibt es in Werder durchaus attraktive Mädchen, deren Schönheit lohnen würde, auf der Leinwand für die Ewigkeit festgehalten zu werden. Doch Eduard Kulinicenko beteuert, dass die sanften Hügel der Werderaner Landschaft für ihn einen adäquaten Ersatz darstellen. Übrigens gibt der Maler seine Kenntnisse gerne weiter: Etwa als Dozent an der Volkshochschule. Zudem ist er mit Cornelia Thömmes, Wilfried Mix und Heinz Görrissen Mitbegründer des „Inselateliers“ in Werder.