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Zarte Bande um das Zweiradmuseum |
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für die Zukunft |
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Das Zweiradmuseum ist immer wieder interessant. Schließlich vergrößert sich die Sammlung stetig. Und damit die heißen Öfen und coolen Bikes sich so wunderschön dem Betrachter präsentieren können, gilt es hinter der Kulisse erst mal zu schrauben und zu feilen, zu bohren und zu formen. Denn verständlicherweise kann man die Ersatzteile für hundert Jahre alte Fahrzeuge nicht mehr im Laden kaufen. Der Mann hinter den Kulissen, der dafür sorgt, dass fast alles funktionstüchtig präsentiert werden kann, ist Udo Müller. Der 63-jährige bringt als gelernter Feinmechaniker und langjähriger Vorsitzender des MC Blütenstadt Werder/Havel e.V. die besten Voraussetzungen mit. Entfacht hat seine Vorliebe eine DKW RT 100 von 1934, die er vor über 20 Jahren in einer Scheune fand. Damals habe ich für den Schrotthaufen etwa 50 Mark bezahlt, erzählt er. Heute ist sie bestimmt 5000 wert. Gut 30 alte Fahrräder und fünf Motorräder hat er seit dem wieder auf Vordermann gebracht. Dabei sind oft Erfindungsgeist und eine gute Spürnase gefragt, denn Ersatzteile sind seltene Schätze. Wenn gar nichts mehr geht, muss ich mir an der Drehbank selbst etwas basteln, sagt er. Auf ein außergewöhnliches Teil stieß Udo Müller 1999. Ein Sternmotor eines amerikanischen Liberator B-24 Bombers, der im März 1944 nach einem Angriff auf Erkner abgeschossen wurde war Glindower See entdeckt worden. Fischer Hans Ramdohr war das Hindernis aufgefallen. Zusammen mit dem Tauchsportlehrer Jörg Schütze vom TSC Potsdam-Babelsberg ging es auf den See. Gleich drei Triebwerke ragten da in sieben Meter Wassertiefe aus dem Sand. Zwei davon noch mit Propeller. Die Bergung erfolgte mit Fachleuten vom Deutschen Historischen Museum in Berlin, die eines der Fundstücke abbekamen. Das andere ist nun im Zweiradmuseum. Der Motor ohne Propeller diente beiden Museen als Ersatzteillager für die Instandsetzung ihrer Exponate. Nun träumt Müller von zwei neuen Motorrad-Veteranen für das Museum. Eine 1929er Indian mit dem Indianerkopf auf dem Schutzblech als Erkennungszeichen und eine Mabeco von 1925 sollen es sein. Davon gibt es in Europa gerade noch zehn Stück. Natürlich ist Udo Müller selbst begeisterter Biker. Seit seinem 16. Lebensjahr sitzt er auf einem Zweirad unfallfrei, wie er versichert. Sein Traum: Mit einer Brennabor Baujahr 1905 die Schweizer Alpenpässe entlang zu düsen. Und zwar durchaus gerne mit seiner Chefin, Museumsleiterin Rosemarie Jordan (r.). Denn, so Udo Müller, die beiden Witwer verbindet bereits seit 1990 weit mehr, als das gemeinsame Hobby... |
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Egal ob super hoch oder mini-klein, Udo Müller bringt alles wieder in Bewegung. |
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Udo Müller verbindet mit Rosemarie Jordan mehr als nur die Liebe zum Museum. |
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Viele Handgriffe sind nötig, damit die Zweiräder wieder komplett sind. |
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