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Von der Bismarckhöhe ins grüne Werder dieser Traum könnte sich schon bald erfüllen!
Wir haben etwa ein dreiviertel Jahr an unserer Konzeption für die Bewerbung zur Landesgartenschau 2009 gearbeitet. Jetzt wird gespannt abgewartet, berichtet Bürgermeister Werner Große. Wir sind die Stadt, in der Obst- und Gartenbau eine lange Tradition hat. Bis heute ist Obst und Gemüse aus Werder ein Begriff, nennt Große wichtige Gründe, warum sich die Juroren unter den insgesamt 13 Bewerbern für die Baumblüten-Stadt entscheiden sollten. Und noch einen Vorteil hat Werder: Da seit vielen Jahren gerne Gäste in die Stadt mit den schönen Havelseen kommen, verfügt Werder über eine touristische Infrastruktur, die man sonst kaum so ausgebaut findet. Mittlerweile gibt es an jeder Straßenecke Hinweise auf Hotels, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Idyllische Cafés, eine vielfältige Gastronomie vom bodenständigen Gasthaus bis zum Spezialitäten-Restaurant sowie eine Vielzahl von Gästezimmern in Hotels und liebevoll ausgestatteten Privat-Quartieren sind einem Besucheransturm wie durch die Landesgartenschau schon jetzt gewachsen. Gerade ist man dabei, eine neue Anlegestelle für Bootstouristen gleich vor dem Rathaus zu schaffen. Endlich könnte eine Tankstelle entstehen, wenn sich dafür ein Betreiber findet!
Und die Werderaner sind erfahrene und freundliche Gastgeber. Das zeigte sich zuletzt wieder beim Baumblütenfest. Dort war der Ansturm so groß, dass zeitweilig der Obstwein knapp wurde, schmunzelt Werner Große. Dennoch hat sich jeder bei einem der größten Volksfeste Deutschlands in der Baumblütenstadt wohlgefühlt. Das soll Werder mal einer nachmachen!
Schon jetzt geht die Stadt im Verbund mit einem neugegründeten Förderverein unter Federführung von Dieter Mantz daran, das traditionsreiche Gasthaus Bismarckhöhe zu sanieren. Wir haben das Gebäude mittlerweile gekauft und wollen es wie früher für Veranstaltungen, Bälle und als Treffpunkt für Werderaner und ihre Gäste zugänglich machen, beschreibt der Bürgermeister die Vorstellungen. Mit ihm erinnern sich noch viele Werderaner an die Zeiten, als im großen Saal mit seiner Bühne rauschende Bälle und Theateraufführungen stattfanden. Ich selbst habe in der Kegelbahn manche Kugel geschoben! Mittlerweile liegt die Kegelbahn unzugänglich unter der Erde, das Gebäude darüber wurde abgetragen. Nur die Fliesen erinnern daran, wo einstmals wohl Küche oder Gästeterrasse waren. Die Bismarckhöhe wurde 1896 eingeweiht. Mit großem und kleinem Saal, Gästezimmern, einer Sonnenterrasse und der Kegelbahn war sie der gesellschaftliche Treffpunkt in der Baumblütenstadt. Doch mit dem Krieg war es mit der Herrlichkeit aus: Notdürftig wurde darin ein Lazarett untergebracht, dann übernahm die Rote Armee das Gebäude. Später war es Lager, dann wieder wurde ein Teilbereich als Internat genützt. Seit 15 Jahren stand das Haus leer und verfiel immer mehr. Die Baustanz ist aber gut, so Bürgermeister Große. Ein Rundgang lässt viel von der alten Herrlichkeit erspüren. Im Saal schlummert das Stäbchenparkett seiner Auferweckung entgegen. An der Decke erinnert der ziemlich gut erhaltene Stuck an frühere Zeiten. Die Bar in dunklem Holz mit ihren vielfältigen Ornamenten lässt den mondänen Charakter erahnen. Die Bühne verblüfft mit einem erstaunlich gut erhaltenen Wandgemälde. Sogar die Metallvorrichtungen für Vorhang und Bühnentechnik sind noch erhalten. Von den Anlagen selbst ist natürlich nichts mehr übrig. Der markante Aussichtsturm kann ebenfalls ohne Gefahr bestiegen werden: Er diente eigentlich als Treppenhaus und wenn man schon dabei war, dann hat man eben noch einwenig erhöht, um einen Panoramablick zu ermöglichen, weiß Bürgermeister Große. So kam man vom Turm in die Gästezimmer, die noch erahnen lassen, dass man hier komfortabel wohnte. Und das mit einem herrlichen Blick auf Werder und die Havel. Das trifft natürlich noch mehr zu, wenn man ganz oben ist: Welche andere Stadt, die sich für die Gartenschau bewirbt, könnte dies bieten, gerät der Bürgermeister zu Recht ins Schwärmen.
Mit einbezogen ins Gartenschau Areal würde natürlich auch der Stadtpark: Damit würde unsere Freilichtbühne ebenfalls wiederbelebt, nennt Große einen wichtigen Aspekt fürs örtliche Kulturleben. Natürlich ist klar, dass die Insel in die Präsentation mit einbezogen werden soll. Selbst dafür sind schon die Weichen gestellt: Wir haben mittlerweile das historische Schützenhaus von einem privaten Investor erworben und würden es bis dahin ebenfalls mit neuem Leben erfüllen.
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