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Werders Frauen treffen ins Schwarze
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Schützen-Wettstreit ums Jubiläum
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Werden Werders Schützen nun 300 oder zehn Jahre alt? Darüber ließe sich trefflich streiten. Am besten, man feiert beide Jubiläen auf einmal!
Die Gründung der Schützengilde erfolgte 1704 auf Befehl von Friedrich I. Also sind wir 300 Jahre alt, blickt Präsident Ulrich Franke zurück. Doch die wechselvolle Geschichte sorgte dafür, dass die Schützen de jure gerade zehn Jahre alt sind! Sie wurden 1994 in der jetzigen Form gegründet.
Zwar hatte die alte Schützengilde König, Kaiser und Weimarer Republik unbeschadet überstanden. Doch die Nazis steckten sie in den Reichssportbund. Damit ging die Eigenständigkeit als Verein verloren für eine lange Zeit!
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Als der Reichssportbund von den Alliierten nach Kriegsende aufgelöst wurde, wurde das frühere Vereinseigentum konfisziert. Damit wurde das Schützenheim auf der Insel mit dem 13000 Quadratmeter-Grundstück Eigentum der Stadt Werder.
So mussten die Schützen trotz langer Tradition nach der Wende wieder ganz von vorne beginnen! 1994 wurde der älteste Verein der Stadt neu beim Registergericht eingetragen.
In den langen Jahren hat sich bei den Schützen viel verändert. Ursprünglicher Gedanke der Schützengilden war, einerseits eine Bürgerwehr zu stellen und andererseits durch Schützenfeste kulturelle Höhepunke im Ortsleben zu setzen. Bei uns ging es immer mehr ums Kulturelle. Da Preußen schon früh eine stehende Armee hatte, brauchte der König keine Schützenvereine für militärische Zwecke, so Präsident Franke. Mitglied werden durfte nur, wer männlich und selbstständig war. Schließlich wollte die Obrigkeit nicht die Unterschicht für eventuelle Aufstände mit Waffen ausrüsten. Für Werder war diese Einschränkung weitgehend bedeutungslos. Denn die Obstbauern waren ja alle selbstständig, schmunzelt Ulrich Franke.
Heute kann bei den Schützen jeder Mitglied werden. Zwar sind die Frauen unter den insgesamt hundert Mitglieder mit nur 20 Personen in der absoluten Minderheit. Doch wenn es um Trophäen geht, dann zeigen sie den Herrn, wo die Pistole hängt. So hält Helga Große den landesweiten Rekord beim Luftpistolen-Schießen. Karin Franke, die Ehefrau des Vereins-Chefs, ist Vizelandesmeisterin in der Disziplin Kleinkaliber Auflage.
Besonders stolz ist der Verein außerdem auf Werner Kautschor: Der 68-jährige ist in der Disziplin Luftgewehr-Auflage Spitzenreiter der Kreisrangliste. Das ist sehr beachtlich, da der Kreis Potsdam-Mittelmark von der Größe her mit dem Saarland vergleichbar ist, verdeutlicht Ulrich Franke die Bedeutung dieser Leistung.
Mit ihrem Neuanfang 1994 mussten die Schützen sich nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Fündig wurden sie schließlich in der alten Vulkanfiber-Fabrik. Die bunkerähnlichen Keller mit ihren dicken Betonwänden lassen keine Kugel und keinen Schall nach außen dringen. Damit bieten sich dort absolut ideale Bedingungen für den Schießsport.
Werders Schützen erhielten einen 25-Jahres-Mietvertrag und bauten die Verliese 1999 mit einem Aufwand von einer viertel Million Mark und viel Eigenleistung zur modernsten Hallen-Schießanlage in der Region aus. Nun kann hier zu jeder Tages- und Nachtzeit auf drei Luftgewehr-Bahnen und sechs Anlagen für Klein- und Großkaliber geübt werden. Willkommen ist jeder, die Vereinsmitgliedschaft ist nicht zwingend. Andererseits ist in dem Verein jeder willkommen, selbst wenn er gar nicht schießen möchte, sondern sich lieber dem gemütlichen Beisammensein oder der Traditionspflege widmet.
Ihren kulturellen Auftrag haben die Schützen übrigens nie vergessen: So richten sie mit dem Schützenfest die nach dem Baumblütenfest traditionsgemäß zweitgrößte Veranstaltung in Werder aus.
Und warum will man Schütze werden? Vereinspräsident Ulrich Franke hat dafür eine ganz logische Erklärung: Ich bin begeisterter Segler.
Nach der Wende habe ich ein Fahrrad-Geschäft gegründet. Das bedeutet, dass ich im Sommer und bei schönem Wetter dort präsent sein muss. Damit ist Segeln nicht mehr möglich.
Also habe ich nach einem Sport gesucht, den man spontan, ohne lange Vorbereitung, bei jedem Wetter und bei jeder Jahreszeit, zu jeder Uhrzeit betreiben kann. Das ist im Schießsport problemlos möglich!
Und noch einen Vorteil hat dieser Sport: Hier können selbst Senioren erfolgreich sein! Einziger Wermutstropfen: Unter den hundert Mitgliedern sind derzeit nur sieben Jugendliche. Mit dem Eintritt ins Berufsleben ziehen viele aus Werder weg und gehen damit für den Verein verloren!
Infos Tel. 0 33 27/4 43 70
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Gerhard Große liebt seine Böllerkanone, die bei Umzügen und Festen zum Einsatz kommt.
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Der Schützenverein hat eine lange Tradition.
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PROGRAMM ZUM JUBILÄUM
19.8.2004, 16 Uhr
Jubiläumspokalschießen mit Pateneinheit-Feldjäger, Schießkeller
24.8.2004, 19 Uhr
Festempfang der Gilde für alle Vorsitzenden der Werderaner Vereine, Schießkeller
25.8.2004, 14 Uhr
Tag der Jugend, Festplatz
26.8.2004, 16 Uhr
Kreisvollversammlung mit Kreiskönigsschießen, Schießkeller
27.8.2004, 16.30 Uhr
Festempfang des Bürgermeisters für die Schützengilde, Festplatz
27.8.2004, 19 Uhr
Geschichtliches Festkonzert,
Festplatz Bühne
28.8.2004, 12.15 Uhr
Treff zum Festumzug
Start 13 Uhr, Eisen-Witte
28.8.2004, 14-17.30 Uhr
Schießwettbewerb, Festplatz
Qualifikation und Königsschießen Damen und Jugend Pokalschießen (Gastvereine)
Jubiläumsschießen (alte Könige)
Preisschießen für alle
28.8.2004, 18 Uhr
Proklamation
28.8.2004, 19 Uhr
Kreisschützenball, VIP-Zelt
29.8.2004, 8.30 Uhr
Treff Totenehrung
Start 9 Uhr, Festplatz
29.8.2004, 10 Uhr
Frühschoppen
29.8.2004, 11 Uhr
Qualifikationsschießen König
Festplatz/Stände
29.8.2004, 13 Uhr
Bürgerkönigsschießen, Hochadler
29.8.2004, 14 Uhr
Königsschießen anschließend Löffelschießen
29.8.2004, 18 Uhr
Proklamation
29.8.2004, 20 Uhr
Ende Schützenfest
30.8.2004, 18.30 Uhr
Leiser Abtrunk, VIP-Zelt
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