Senioren kümmern sich um Senioren

Werders glückliche Minderheit

Während die Politiker sich über die Überalterung in Deutschland Sorgen machen, können sich die Werderaner eher freuen: In der Stadt mit den neuen Ortsteilen gibt es deutlich mehr Jugendliche als Senioren.„Wir haben etwa 3500 Bürger über 65 Jahre und etwa 4500 Werderaner, die zwischen neun und 27 Jahre alt sind“, liest Herdis Taborsky aus ihrer Statistik. Bei dieser Übermacht der Jugend, kommen die Senioren da nicht ins Hintertreffen? „Unser Seniorenbeirat, für dessen Koordinierung ich ebenfalls zuständig bin, sorgt dafür, dass die Senioren immer gut vertreten sind“, versichert die ehemalige Erzieherin. Sie ist seit nunmehr acht Jahren in einem Multifunktionsamt für alte und junge Werderaner, für Tagesbetreuung und Behinderte, für Schulen und Jugendarbeit zuständig. Seit Renate Hoffmann als erste und einzige Vorsitzende des 1995 gegründeten Seniorenbeirats nach fünf Jahre ins zweite Glied zurücktrat, ist die offizielle Vertretung der über 65-Jährigen in Werder nominell „kopflos“. Was aber kein Problem darstellt: „Wir haben die Arbeit in einzelne Bereiche geteilt. Jeder hat so seine bestimmten Zuständigkeiten.So nehmen regelmäßig zwei Mitglieder des zehnköpfigen Gremiums als Zuhörer an den öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung teil. Bei den Sitzungen des Sozialausschusses ist der Seniorenbeirat ebenfalls regelmäßig vertreten. Kommen hier doch oft Altenprobleme zur Sprache.Dennoch geht es den Seniorenbeiratsmitgliedern eher selten um Politik. Im großen und ganzen scheint Zufriedenheit mit den Zuständen zu herrschen. Vielmehr sind es immer wieder die kleinen Dinge, die sich oftmals spontan klären lassen: „Da wird bemängelt, dass eine Sitzgelegenheit an der Bushaltestelle fehlt, dass eine Parkbank verschwunden oder beschädigt ist. Dann kümmere ich mich darum, meist ist das Problem schnell und unbürokratisch gelöst“, berichtet Herdis Taborsky. Viel Energie verwenden die Seniorenbeiratsmitglieder, die zwischen 64 und 87 Jahre alt sind, auf regelmäßige Zuwendung ihrer Altersgenossen: „Bei runden Geburtstagen kommt ein Mitglied von uns, überreicht die Grüße der Stadt und einen Blumenstrauß!“ Bei an die 3500 Senioren kommen die Beiratsmitglieder oftmals ganz nett ins Schwitzen. Regelmäßige Treffs, Austausch, Spielenachmittage oder Kaffeekränzchen in der Begegnungsstätte Plantagenplatz 11 sind weitere Höhepunkte. Die Seniorenwoche ist jedes Jahr ein besonderes Ereignis.

Infos: Herdis Taborsky, Kirchstraße 6/7 Tel. 03327/783308

Werders Seniorenbeiratsmitglieder kümmern sich mit viel Engagement für ihre Altersgruppe in der Blütenstadt

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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