Beim Feuerwerk hat's gefunkt

Blütenkönigin fand beim Blütenfest die große Liebe

Eigentlich wollte sie etwas für ihre Stadt tun. Doch nun tat ihre Stadt erheblich was für sie. Das Blütenfest wurde für Werders diesjährige Blütenkönigin zum Liebesfest.
Ausgerechnet am letzten Tag „funkte“ es zwischen Blütenkönigin Tanja Stage und Dennis Tegeder. Einen Tag vorher hatte der Keyboarder der Gruppe „Five Set“, die in Werder für heiße Rhythmen sorgte, die frisch-gekrönte Hoheit erlebt, wie sie mit
Kindern Reigen tanzte. Da hat sich der 26-jährige Rockmusiker spontan in die schöne Werderanerin verliebt. Seither hat die 21-jährige Lehramtsstudentin ziemlichen Stress: Denn neben ihren „offiziellen Repräsentationsterminen“ und dem Studium in Potsdam ist sie jetzt damit
beschäftigt, ihre neue Liebe sooft wie möglich zu sehen. „Davon profitiert die Bahn am meisten“ schmunzelt sie. Denn der Prinz des Herzens lebt bei Bremen, also ein ganzes Stück entfernt. Dafür erscheint der begeisterten Motorrad-Fahrerin ihre Yamaha Virago doch etwas zu ungeeignet. Nach den Liebesfunken beim Feuerwerk erfuhr Werders Hoheit für ein Jahr, dass der gelernte Diplom-Sozialpädagoge die gleichen beruflichen Ambitionen wie sie hat und gerade ebenfalls die Schulbank fürs Lehrerstudium drückt.
Tanja Stage entstammt einer angestammten Werderaner Familie. Sie kennt sich aus, wenn es um Blüten, Obstanbau und Wein geht. „Ich habe schon als Kind mitgemacht, wenn Opa in großen Glasballons Wein herstellte. Man presst die Früchte aus, gibt Wasser und Hefe zu, lässt das ganze gären und zieht den Wein schließlich ab. Am Boden sammeln sich Festteile, die nicht verwendet werden!“ Man darf Tanja Stage glauben, dass sie mit dieser Schilderung die sechsköpfige Jury
beeindruckte. Und trinkfest ist sie ebenfalls. Ihre Vorliebe unter den Obstweinen gilt Sauerkirsche. Ansonsten liebt sie normale Weine, egal ob rot oder weiß, „am liebsten halbtrocken bis trocken“.
Zur allgemeinen Überraschung bewarben sich 2004 gleich zehn Mädchen um die Ehre. Und alle meldeten sich „kurz vor Torschluss!“
„Am Montag war Bewerbungsschluss. Am Sonntag hatte sich immer noch niemand gemeldet. Da setzte ich mich an den Computer,
verfasste eine kurze Bewerbung und gab das im Tourismusbüro ab. Ich dachte, ich wäre die einzige!“
Werders Schönheiten setzen also wohl auf Spontanität und Nervenkitzel. Dabei, so Tanja Stage, hätte sie den Schritt wohl kaum gewagt, wenn es in der Familie nicht schon Erfahrungen mit der Adelskrone für ein Jahr gegeben hätte: „Meine Cousine und beste Freundin Christin Kreuzburg war 1991 Blütenköngin. Da wurde es von mir förmlich erwartet, dass ich mich mal bewerbe!“ Dennoch, bei soviel Konkurrenz hatte sie zuletzt wenig Hoffnung. „Ich kam deshalb nur in einem ganz schlichten schwarzen Kleid auf den Blütenball, wo die Königin gekürt wird.“ Seitdem gewöhnt sich die begeisterte Tänzerin mit vierjähriger Erfahrung in lateinamerikanischen und Standard-Tänzen daran, Prominente kennenzulernen. Darunter war CDU-Chef, Innenminister und Ex-General Jörg Schönbohm, dessen „zupackende Art und Humor“ sie ebenso schätzt, wie seine klare Führung – beim Tanzen. Bei Ministerpräsident Matthias Platzek dagegen „stimmte die Chemie irgendwie nicht“, so dass sie nur wenige Runden mit ihm drehen konnte. Ihr größter Traum wäre es, einmal mit Bundeskanzler Gerhard Schröder auf Tuchfühlung zu kommen. Freilich ohne jegliche „Absichten“: Denn mit dem neuen Freund hat sie eine weitere Gemeinsamkeit: „Wir sind beide super-eifersüchtig. Wenn ich nur sehe, wie die Mädchen ihn anhimmeln, wenn er auf der Bühne steht!“

Da freut sich die ganze Familie: Überraschend wurde Tanja Stage Blütenkönigin.

Besonders liebt sie Sauerkirsch-Wein.

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