Stand März 2010
TH-Wissen ist weltweit gefragt
Bei der Klimaschutzkonferenz waren es unter anderem asiatische Länder, die auf die Bremse traten. Die Technische Hochschule Wildau hat ein Rezept dagegen und will in Zentralasien zeigen, dass sich die Nutzung deutschen Umwelt-Fachwissens für die Region auszahlt.
Wer ins Büro von Professor László Ungvári eingeladen wird, kommt in eine neue Welt: Der Präsident der renommierten Hochschule empfängt in einem Reich mit Palmen und exotischen Pflanzen, die teilweise fast deckenhoch sind.
So ein Glück, dass sich das Verwaltungsgebäude in einem historischen Industrieensemble aus dem letzten Jahrhundert befindet und deshalb über sehr hohe Räume verfügt!
Präsident unter Palmen
Es ist also unverkennbar, dass Professor Ungvári Sinn für eine grüne Umgebung hat, selbst wenn er bescheiden einräumt, dass die Pflanzenpracht vor allem dem grünen Daumen seiner Sekretärin Gabriele Jancke zu verdanken ist. „Sie hat mir strikt verboten, mit der Gießkanne aktiv zu werden“, schmunzelt er.
Mit einem Büro im tropischen Ambiente liegt es selbst für einen nüchternen Informatiker und Logistiker, wie es Professor Ungvári von der Ausbildung her ist, nahe, sich mit Weltproblemen zu beschäftigen.
Dazu kommt, dass der Präsident seine Wurzeln im warmen und freundlichen Ungarn hat und er selbst seit Studienzeiten vielfach Welterfahrung sammeln konnte.
Umwelt-Fachwissen für Zentralasien
Das kommt ihm bei den internationalen Aktivitäten der Hochschule zugute. Den Umweltgedanken behält der Präsident mit Tropen-Büro dabei immer mit im Auge. Im zentralasiatischen Kasachstan betreut die TH Wildau an der Deutsch-Kasachischen Universität in der Metropole Almaty mehrere Studiengänge. Das Hochschulgebäude, das die kasachische Regierung kostenfrei zur Verfügung gestellt hat, soll mit modernster deutscher Umwelttechnik ausgestattet werden. „Wir werden dort ein Referenzobjekt für den zentralasiatischen Raum errichten, das beweist, dass sich moderne Energiegewinnung und Heiztechnik sowie Wärmedämmung in den noch armen aber aufstrebenden Ländern dieser Region rechnen“, berichtet Professor László Ungvári.
Logistik-Fachkräfte für die Golfregion
Mittlerweile ist die Wildauer Hochschule mit ihrem spezifischen Wissen in der Ausbildung von Studenten neben Asien in Russland und ganz neu sogar auf der arabischen Halbinsel gefragt. In Dubai, dort wo die Palmen am schönsten in den fast immer blauen Himmel ragen und gerade der weltweit höchste Wolkenkratzer mit viel Pomp eingeweiht wurde, ist die TH federführend am Aufbau einer Universität mit dem Schwerpunkt Logistik beteiligt. Wenn die Ölscheichs mal nach Wildau ins Zimmer von Präsident Ungvári kommen, dürften sie sich jedenfalls „unter Palmen“ ganz wie zuhause fühlen, was den Gesprächen sicher förderlich ist.
Autowissen für Russland
Im weitaus kälteren St. Petersburg hingegen ist Wildauer Expertenwissen für einen neuen Studiengang zur Ausbildung von Ingenieuren im Automobilbau gefragt. Nachdem es mit dem Einstieg bei Opel nichts wurde, erhalten die Russen deutsches Wissen nun eben über einen anderen Kanal. Obwohl Präsident Ungvári als Ungar ein Kind der Sonne ist, dürften ihn mit St. Petersburg ganz besondere Gefühle verbinden: Er kennt die Newa-Metropole aus Studienzeiten und fand dort in einer Kommilitonin aus der damaligen DDR die Liebe, die ihn schließlich nach Deutschland und letztendlich an die Spitze der Wildauer Hochschule brachte. Diese eigene internationale Erfahrung hat ihm sicher geholfen zu erkennen, wie wichtig in der Wissenschaft die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus ist.
Informatikstudiengang nach Jaroslawl
Die Hochschule „exportiert“ noch weiteres Wissen ins Ausland, so den Studiengang Wirtschaftsinformatik für die Abschlüsse Bachelor und Master in die altehrwürdige russische Stadt Jaroslavl.
Sie war bereits unter Zar Iwan der Schreckliche eine wichtige Metropole des Russischen Reichs. Heute ist Jaroslavl eine moderne und offene Stadt, die nach internationalen Kontakten sowie modernem Wissen und wettbewerbsfähiger Lern- und Lehrmethodik strebt. Daher wird die notwendige hohe Qualität dieses Studiengangs wie auch die der anderen „Exporte“ der TH Wildau durch eine deutsche Akkreditierungsagentur überprüft und bestätigt.
Deutschlandweit spitze
Die TH Wildau versteht sich als Fenster in die Welt. Deshalb fördert sie intensiv den internationalen Austausch ihrer Studierenden. Partnerhochschulen gibt es auf vielen Kontinenten. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperationsvereinbarung mit einer Universität in China. Im Gegenzug kommen Studenten aus vielen Ländern nach Wildau, um hier vom neuesten Wissen zu profitieren und damit später ihren eigenen Ländern mit diesen Erkenntnissen bei der Entwicklung aus eigener Kraft zu helfen. „Der ‚Deutsche Akademische Austauschdienst‘, der im Auftrag der Bundesregierung die Auslandskontakte koordiniert, hat uns bescheinigt, dass wir bundesweit die am besten aufgestellte Hochschule im lateinamerikanischen Raum sind“, freut sich Professor László Ungvári. „Vor sechs Jahren hatten wir gerade mal 1,7 Prozent Auslandsstudenten. Mittlerweile sind es 8,7 Prozent. Ich halte 15 bis 18 Prozent für erstrebenswert.“
Tag der Raumfahrt in Wildau
Deutsche wie ausländische Studierende sollen sich in Wildau wohlfühlen. Deshalb kümmert sich die Hochschule intensiv um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Studium und Freizeit. Dazu gehören attraktive Studentenwohnungen im Ort ebenso wie ausreichend Möglichkeit, sich mal außerhalb des Wissenschaftsbetriebs zu treffen und zu vergnügen.
In diesem Jahr 2010 wird die Technische Hochschule Wildau übrigens noch aus einem anderen Anlass Besucher aus aller Welt anziehen: Der schon traditionelle „Tag der Luft- und Raumfahrt“ in der deutschen Hauptstadtregion, den die Hochschule seit Jahren gemeinsam mit ihren Partnern „Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V.“, kurz „BBAA“, und der Regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft  organisiert und durchführt, wird wieder ein wichtiger Treffpunkt von Fachleuten der Branche aus vielen Ländern sein.
Info:
Techn. Hochschule Wildau (FH) Bahnhofstraße
15745 Wildau
Tel. 0 33 75/50 81 01
ungv11A0055.tif
ung00220.tif
ungv0081910.tif
china0261.tif
china0267.tif
Seniorenseminar
Das Seniorenseminar der Technischen Hochschule Wildau bietet
interessante Vorträge von hochkarätigen Referenten zu Themen von allgemeinem Interesse. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich präsentiert. Die Veranstaltungen sind für jeden frei.
12.3.2010, 15 Uhr:
Urania ist weiblich: Frauen in
der Astronomie mit Prof. Dieter Herrmann, Direktor a. D. der
Archenhold-Sternwarte, Präsident der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
26.3.2010, 15 Uhr:
Moderne Radiologie mit Prof. Claus-Peter Muth, Chefarzt am
Institut für Radiologie am
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Gastprofessor an der TH Wildau
9.4.2010, 15 Uhr:
Adipositas - Wenn das Übergewicht zur Gefahr für Körper und Seele wird, mit Dr. Ursula Kassner, FA für Allgemeinmedizin an der Charité Berlin
16.4.2010, 15 Uhr:
Odins Erben, Neugermanisches Heidentum mit Dr. Matthias
Pöhlmann, stv. Leiter der
Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
23.4.2010, 15 Uhr:
Schloss Schönhausen, Geschichte und Geschichten, Freundeskreis der Chronik Pankow e.V.
7.5.2010, 15 Uhr:
Internationale Logistikkuriositäten mit Prof. Bernd Hentschel,                                     Hochschule Poznan
28.5.2010, 15 Uhr:
Optische Aufklärung  –  gestern und heute mit Dr.-Ing. Andreas Eckardt, Stellvertr. des Leiters
Optische Informationssysteme
am Inst. Robotik und Mechatronik
4.6.2010, 15 Uhr:
Gartenkunst und Gärtner in
Brandenburg, Potsdam - Rheinsberg - Branitz mit Prof. Michael Seiler, ehemaliger Gartendirektor der SPSG Berlin
Seniorenseminar der TH Wildau
Bahnhofstraße, Haus 13, Raum 143 15745 Wildau
Tel. 03375/508598
dii.gif
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz