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Stand Februar 2014
 
    
            Abergläubisch scheinen die Wildauer 
nicht zu sein. Gerade das Jahr, in dem 
die symbolträchtige Zahl „13“ enthalten 
ist, wählten sie, um in eine ganz neue 
Ära einzutreten. Aus der Gemeinde, die 
viel der Errichtung der Lokomotivfabrik 
von Louis Schwartzkopff im Jahre 1899 
verdankt, die später als BMAG aktiv 
war, wurde 2013 eine Stadt. 
            
        
            Und noch eine Symbolik kam hinzu: 
Ausgerechnet zum 1. April wurde der neue 
Titel offiziell! Dennoch ist sich 
Bürgermeister Dr. Uwe Malich sicher, dass 
Brandenburgs jüngste Stadterhebung alles 
andere als ein Aprilscherz ist: „Wir standen 
nach der Wende, wie viele andere 
Industriestandorte, vor einem 
Scherbenhaufen. Der 
Schwermaschinenbau, der den Ort seit 
1949 prägte, war in der bisherigen Form 
nicht mehr zeitgemäß. Viele Beschäftigte 
verloren ihre Berufsperspektive und 
verließen Wildau. Wir hatten zu 
Spitzenzeiten in der DDR-Periode über 8 
000 Einwohner, 1990 waren es 1 000 
Personen weniger.“    
 
            
        
            Neue Zeit
 
            
        
            Doch die Wildauer wussten das industrielle 
Erbe mit Erfolg der neuen Zeit anzupassen. 
Es entstanden die heute international 
gefragte Technische Hochschule und in 
ihrem Umfeld innovative Betriebe. Andere 
wie Schmiede und Kurbelwelle führen die 
Tradition fort. Wildau erkannte zudem die 
Chancen, die der geplante Großflughafen 
bot und setzte darauf, Investoren aus dem 
Gebiet der Luft- und Raumfahrttechnik den 
Standort schmackhaft zu machen. „Die 
Folge war ein kontinuierlicher 
Bevölkerungsanstieg. Schließlich waren 
wir an der für eine Stadt nötigen Grenze 
von mindestens 10 000 Bewohnern und 
konnten bei der Landesregierung den 
Antrag auf Stadtbezeichnung 
stellen. Das war insbesondere der 
Technischen Hochschule mit ihrem 
Präsidenten Professor László Ungvári sehr 
wichtig, denn in den vielen weit entfernten 
Ländern, mit denen die TH Wildau 
kooperiert, macht es sich einfach viel 
besser, wenn man eine Stadt als Standort 
benennen kann“, so Dr. Uwe Malich. 
            
        
            Erfolgreiches Stadtfest
 
            
        
            Das Stadtfest im Herbst brachte allen nahe, 
dass ihr Ort in eine neue Phase der 
Geschichte eingetreten ist. Katja 
Lützelberger als Referentin für 
Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing 
überraschte in ihrem Wildau-Kleid, das der 
Waltersdorfer Airbrush-Künstler Wolfgang 
Reineck speziell gestaltet hat, mit dem 
aufgedruckten Spruch „Ich bin eine 
Stadtfrau“. Reineck sorgte außerdem für 
ein riesiges Wandbild im Rathaus, das die 
Stadtbezeichnung künstlerisch 
zusammenfasst. Auch Infrastrukturminister 
Jörg Vogelsänger war gekommen, um 
pünktlich zum Stadtfest die fertig sanierte 
Landesstraße L401 zu übergeben. Pfarrerin 
Cornelia Mix von der evangelischen 
Kirchengemeinde sorgte für den 
kirchlichen Segen. Die Sanierung des 825 
Meter langen Abschnitts der Karl Marx 
Straße hatte insgesamt 3,75 Millionen Euro 
gekostet. „1,8 Millionen Euro betrug unser 
Selbstanteil. Wir erhielten davon knapp 
1,2 Millionen Euro Fördermittel“, erläutert 
Bürgermeister Dr. Uwe Malich. Sogar 
einen Wildau-Walzer gab es zum großen 
Anlass, komponiert und vorgetragen vom 
Zeesener Multi-Künstler Thomas Seyer. 
Frank Kerber, Chef der 
Wohnungsbaugesellschaft, hatte eine 
ähnliche Idee und überraschte mit dem 
WiWO-Song. 
            
        
            Freie Fahrt
 
            
        
            Lange Zeit war das durch die Schmiede 
ausgelöste leichte Beben der Puls von 
Wildau. Sehr zur Freude des 
Bürgermeisters und der vielen Wildauer, 
die einst auf dem Gelände gearbeitet 
haben, schlägt das frühere Herz des Ortes 
weiter. „Soeben wurde der große 
Gegenschlaghammer modernisiert, nun 
haben wir einen der weltweit größten und 
modernsten Gegenschlaghämmer“, strahlt 
der Bürgermeister. Pünktlich zur 
Stadtwerdung präsentiert sich das frühere 
Industriegelände ganz neu. Der Bahnhof 
wurde erneuert und bildet nun das Tor zum 
Campus der Technischen Hochschule. Die 
S-Bahn-Station erhielt einen neuen 150 
Meter langen Bahnsteig, der zu einem 
Drittel überdacht ist. Ein zweites Gleis 
ermöglicht den Begegnungsverkehr. „Die 
gesamte Anlage ist jetzt barrierefrei“, freut 
sich Bürgermeister Dr. Uwe Malich. 
            
        
            Frischer Wind
 
            
        
            Wer durch dieses neue Eingangstor kommt, 
wird vom Hochschul-Campus empfangen, 
der vor der Mensa mit einem freundlichen 
Platz einlädt, auf dem man sich treffen und 
unterhalten kann. Ein großer Fortschritt ist, 
dass sämtliche Wege und Straßen auf dem 
Gelände des früheren 
Schwermaschinenbaus nun richtige 
Straßennamen bekommen. Dieser frische 
Wind wird einstimmig von den 
ansässigen Firmen und der TH Wildau 
begrüßt, denn unter dem Sammelbegriff 
„Bahnhofstraße“ das gewünschte Gebäude 
zu finden, war bisher mit viel Geduld und 
Glück verbunden gewesen. Am nördlichen 
Rand des Areals befindet sich unter 
anderem die Feuerwache. Wildau hat eine 
schlagkräftige Freiwillige Feuerwehr, die 
von diesem strategisch günstig 
gelegenen Standort schnell im Ort und 
zugleich auf dem Campusgelände sein 
kann. Nachdem der langjährige 
Feuerwehr-Chef und 
Gemeindebrandmeister Olaf Zdrankowski 
in den Ruhestand gegangen ist, wurde 
René Sperling zum neuen 
Stadtbrandmeister bestimmt, der von 
Christian Nicolai und Ricky Päper als 
Stellvertreter unterstützt wird. 
            
        
            Kinderfreundliche Stadt 
 
            
        
            Dass Wildau nun Stadt werden konnte, ist 
der steigenden Beliebtheit zu verdanken. 
Jahr für Jahr gibt es mehr Wildauer. 
Familien mit Kindern schätzen die 
attraktive Lage nahe an Berlin und dennoch 
idyllisch an der Dahme. Das freut den 
Bürgermeister, selbst wenn es immer 
wieder Geld kostet. Die kommunalen 
Schulen wurden bereits vor Jahren auf den 
modernen Stand gebracht, ebenso die 
Kitas. Dennoch gibt es erneut Engpässe. 
Deshalb ist man gerade dabei, die zentral in 
Bahnhofsnähe gelegene „Kita Am Markt“ 
durch einen Anbau zu vergrößern. „Dies ist 
insbesondere deshalb notwendig, weil nun 
die Kinder im Alter von einem bis drei 
Jahren ebenfalls einen gesetzlichen 
Anspruch auf einen Platz haben“, berichtet 
die neue Leiterin Mandy Schäfer. Ihre 
Vorgängerin Angela Schufft steht ihr nun 
als Stellvertreterin zur Seite. 
            
        
            Gesundheit im Blick
 
            
        
            Die neue Stadt Wildau hat sich 
vorgenommen, das immer wichtiger 
werdende Thema „Gesundheit“  vermehrt 
ins Bewusstsein zu rücken. Bürgermeister 
Dr. Uwe Malich hat dies zu seiner 
„persönlichen Chefsache“ erklärt. Er kann 
dabei auf die Vorreiterrolle aufbauen, die 
Wildau mit der konsequenten 
Weiterentwicklung der früheren Poliklinik 
zu einem modernen Gesundheitszentrum 
eingenommen hat. Das Wildorado unter 
Leitung des früheren Leistungssportlers 
Klaus-Dieter Kurrat hat dieses 
Bemühen aufgenommen und arbeitet mit 
einem großen Fitnessbereich sowie 
Kursen zum Gesundheitssport eng mit 
Ärzten, Therapeuten und 
Selbsthilfegruppen zusammen. Am 22. 
März 2014 wird die Stadt erstmals einen 
„Gesundheitstag“ veranstalten, um das 
Thema mit vielen Beteiligten weiter ins 
Bewusstsein zu rücken. Ort dafür wird das 
Wildorado sein. 
            
        
            Sport im Aufwind
 
            
        
            Gesunde Betätigung, Spaß und Spannung 
stehen gerade im Vereinsleben vielfach im 
Mittelpunkt. Als Ex-Handballer freut sich 
Wildaus Bürgermeister ganz besonders 
über die großen und anhaltenden Erfolge 
seines früheren Vereins. Mit Alberto 
Chamber Montalvo konnte sogar ein 
ehemaliger kubanischer Nationalspieler 
als Torwart verpflichtet werden. Die von 
Sven Brade trainierte Männermannschaft 
spielt ebenso in der Brandenburg-Liga wie 
die Frauen, die von Andreas Kroll betreut 
werden. Bewegung gibt es zudem bei 
Wildaus Petri Jüngern: „Wir haben zwei 
Anglervereine, die nun dabei sind, sich 
zusammenzuschließen“, weiß der 
Bürgermeister. Gemeinsam fischt sich’s 
eben am besten! Heiß her geht es im 
neuen Tanzverein „1. TSC KWWildau“, 
der mit einem sehr jungen Tanzpaar 
Schlagzeilen macht. Nach überzeugenden 
Auftritten in Brandenburg stehen nun 
nationale und internationale Wettbewerbe 
an. 
            
        
            Gerichtsstadt auf Zeit
 
            
        
            Der neuen Stadt und ihrem Bürgermeister 
ist das friedliche Zusammenleben ein 
großes Anliegen. Doch manche Probleme 
lassen sich erst vor Gericht klären. Kurz 
vor der Stadtwerdung wurde Wildau 
tatsächlich „Gerichtssitz“. Das an sich im 
benachbarten Königs Wusterhausen 
beheimatete Amtsgericht mit Direktor 
Matthias Deller ist momentan in Wildau 
ansässig, weil das Gebäude in KW 
aufwändig saniert wird. Mal sehen, ob es 
den Vertretern Justitias am Ende so gut 
gefällt, dass sie in der jungen Dahmestadt 
bleiben wollen? Probleme lassen sich aber 
auch anders lösen. Das beweist Petra 
Reichmuth jeden Tag. Sie leitet den 
Familientreff „Kleeblatt“, bei dem es Rat 
und Hilfe in vielen Fragen gibt. Der 
weitere Service geht von der 
Hausaufgabenhilfe für die Kleinen bis zu 
Fitness durch angesagte Programme wie 
„Zumba“. 
            
        
            Engagierte Bürger 
 
            
        
            Zu den Personen, die Wildaus 
Entwicklung über eine lange Zeit geprägt 
haben, gehört Wilfried Hoppe. Der 
frühere Vorstand der 
Wohnungsgenossenschaft hat als 
Bauausschuss-Vorsitzender mit Umsicht 
und überparteilichem Denken ganz 
erheblich mit dazu beigetragen, dass die 
junge Stadt so attraktiv wurde, wie sie 
heute ist. Sie revanchierte sich und 
ernannte Wilfried Hoppe zum 
Ehrenbürger! Ebenfalls ausgezeichnet 
wurde Renate Georgi. Sie erhielt eine 
Ehrenkunde des Ministerpräsidenten, da 
sie seit 13 Jahren den Seniorenbeirat leitet 
und dadurch eine ganze Menge dazu 
beitrug, den Belangen der älteren 
Wildauern Gehör zu verschaffen. „Eine 
Stadt wie wir es sind, lebt vom 
Engagement jedes Einzelnen“, freut sich 
Bürgermeister Dr. Uwe Malich.