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Wildaus neue Pfarrerin liebt das Tanzen, doch „Singin‘ in the rain“ begeistert sie weniger. Deshalb will sie das Dach der markanten Kirche von Wildau doch lieber sanieren lassen, ehe sich die Betonsteine wie befürchtet voll saugen und ihr Wasser ins Kircheninnere abgeben, anstatt es abzuleiten.
Cornelia Mix ist für Wildau und Zeuthen zuständig. Sie hat an die 2 000 Gläubige unter ihrem Schirm. Sie wuchs in einem kleinen Dorf bei Dresden auf und war schon auf dem besten Weg, die Sonnenseite des Lebens zu erkunden. Nach dem Tourismusstudium sandte sie das Reisebüro der DDR ins schöne Bulgarien, um dort die Hotelbetten für die privilegierte DDR-Kundschaft vorzubereiten...
Dem Sonnenhunger stand das Gerechtigkeitsgefühl gegenüber. So war sie bei der Volkssolidarität tätig, lernte die Friedensbewegung kennen und studierte schließlich Theologie. Sie war im abgelegenen Oderbruch tätig und sammelte in einer deutschsprachigen Gemeinde im amerikanischen Seattle Auslandserfahrung. „Ich wäre gern in eine amerikanische Gemeinde gegangen, doch damals, als gerade die deutsche Ablehnung des Irak-Kriegs in den Schlagzeilen war, dachten viele in den USA, wir wären gegen ihr Land eingestellt“, berichtet sie. „Nach dem Jahr wurden uns zwei Stellen im hohen Norden der USA angeboten. Ich bin aber ein Sonnenkind und wollte nicht immer in einem Klima wie in Schweden leben“, berichtet sie.
Cornelia Mix, Ehemann Martin Mix, der Grundschullehrer in Berlin-Tempelhof ist sowie die Söhne Leonard, 13, und Jonatan, 8, fühlen sich in Wildau mittlerweile sehr wohl.
Die Pfarrstelle im Ort war überraschend freigeworden, weil der bisherige Amtsinhaber Dr. Malte Lippmann zurück zu seiner Familie nach Bayern gezogen war.
Die neue Pfarrerin möchte den Menschen beistehen, wenn sie Probleme haben. Sie sieht einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in Gesprächen, um bei „Sorgen, Zukunftsängsten, Schicksalsschlägen oder persönlichem Schmerz seelsorgerisch zur Seite zu stehen.“
Dabei ist sie alles andere als humorlos, lacht viel, liebt Tanz und Musik. Cornelia Mix möchte ihre aus neuzugezogenen und alteingesessenen Familien gemixte Gemeinde unter ihrem Schirm zu mehr Austausch und Gemeinsamkeit zusammenführen.
„Es ist doch schade, dass nach dem Gottesdienst alle auseinanderlaufen. Viele sind dann wieder alleine zuhause. Man könnte doch zusammen was machen, vielleicht mal zusammen im Pfarrhaus kochen, sich austauschen, ein bisschen plaudern“, schlägt die Pfarrerin von Wildau, die selbst gerne den Talar mit der Kochschürze tauscht, vor.
Infos Tel. 03375/5265153
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