Maschinenbau und Natur |
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Er ist schon eigenartig, dieser Ort Wildau. Bei einer Wanderung quer durch muß man ständig die Gefühle wechseln. Sicher lassen sich auch ganz einseitig ausgelegte, thematische Wanderungen machen. Doch ich habe mir die Wanderschuhe angezogen und los gings. Wildau läßt sich gut mit der S-Bahn erreichen und so marschierte ich vom Bahnhof los, Ausgang zum Werksgelände.Dort bekommt man einen Eindruck von den Dimensionen und der ehemaligen Architektur des Schwartzkopff-Werkes.Wer mag, der macht einen Rundgang durch das Betriebsgelände. Ich aber wollte weiter, um mir das gegensätzliche Wildau anzusehen. Nach ein paar Metern mußte ich doch wieder stoppen. Eine Dampflok als Museumsstück erinnert an den Schwermaschinen- und speziell den Lokomotivbau hier in Wildau. Das Fahrzeug steht auf der Drehscheibe der einstmals größten Lokomotivmontagehalle Europas, von der leider nicht mehr viel vorhanden ist. Weiter geht es die Eichstraße entlang, vorbei an der Außenstelle der Gemeindeverwaltung und der Kita Eich-hörnchen.Rechts in die Kirchstraße eingebogen läßt sich ein Blick auf die Kirche erhaschen, die inmitten eines wunderbaren Baumbestandes steht. Links geht es weiter über die Stolze-Schrey- und Fichtestraße bis zum Flächennaturdenkmal Tongrube in der früher das Material für die Ziegelherstellung gewonnen wurde. Heute sind hier nette Wanderwege angelegt. Doch der urige Baumbestand taucht die Grube mit dem undurchsichtigen Wasser in ein schauriges Dämmerlicht.Bloß gut, ein Käuzchen hat nicht geheult und der Lärm der Autobahn vertreibt die Furcht.Angst muß man vielleicht gar nicht haben, erfährt man doch auf einigen Tafeln allerhand Wissenswertes über den Ort, seine Geschichte und das Getier, das hier lebt. Weiter geht es zurück über die Fichtestraße vorbei an Wohnblöcken und Einfamilienhäusern. Nachdem ich die Freiheitstraße überquert habe komme ich, vorbei am Röthepfuhl, in die neuen Wohngebiete Röthegrund I und II.Da läßt es sich bestimmt gut leben, man hat an viel Grün gedacht und die Anlage parkähnlich gestaltet. Hier läßt sich prima ein Extraspaziergang machen. Dabei findet man auch die wuchtige Kurbelwelle, die in der Siedlung als Skulptur aufgestellt ist und auf den Schwermaschinenbau am Ort verweist. Meine Wanderung ging weiter über die Springfeldallee. Von hier aus kommt man über den Pulver- oder Galgenberg zum Naturschutz-gebiet Höllengrund, einem lohnenswerten Ziel für Naturfreunde. Meine Schritte haben mich nun in den Kurpark gelenkt.Ja, Wildau wollte einst auch Kurort werden. Ein alter Baumbestand, teilweise efeuumrankt, erwartet den Besucher. Auf angenehmen Wegen durchquert man den Park, kann auf einer der Baumstammbänke eine Rast einlegen und sich an Tafeln über die heimische Tierwelt aufklären lassen. Die aufgeschichteten Gestrüppberge sind keineswegs Unrat. Als Nist- und Versteckplätze bieten sie allerlei Getier einen guten Unterschlupf. An der Birkenallee angekommen stelle ich fest,den Kurpark sollte man von dieser Seite her aufrollen Denn hier ist der nett gestaltete Eingang mit Kinderspielplatz und auch der Beginn des Naturlehrpfades. Die Beine sind verdammt müde und so schleiche ich besagte Birkenallee hinab, gehe über den Bahnübergang, habe sogar noch einen Blick für das Rathaus übrig und schlendere dann die Karl Marx Straße entlang durch die vielbeschriebene Schwartzkopffsiedlung, vorbei am ehemaligen Kulturhaus und der frisch sanierten und erweiterten Realschule und freue mich auf das grüne S.Denn ich bin wieder am Bahnhof angelangt und kann endlich in der S-Bahn meine müden Beine ausstrecken. Von Klaus Zahn |
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Das alte Rathaus ist nun Sitz der Wohnungsbaugesellschaft. | ||||
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