Stand März 2013
Das Internationale Herz von Wildau
Wer bei Bibliothek an verstaubte Regale denkt, der wird in Wildau eines Besseren belehrt. Schaffte es die Büchersammlung der Technischen Hochschule doch, bundesweit für Schlagzeilen zu sorgen!    
2012 erhielt die Bibliothek in der historischen Verladestation für Lokomotiven die Auszeichnung als deutschlandweit beste „Bibliothek des
Jahres“.
Das passte hervorragend zu
einem kleinen Jubiläum. Denn die TH Wildau konnte zugleich feiern, dass ihre Bibliothek das fünfte Jahr in den
modernen Räumen mit dem historischen Ambiente ist.
Bibliotheks-Leiter Dr. Frank Seeliger sah darin einen guten Anlass, sich mit seinem kleinen Team für den renommierten Preis zu bewerben. „Wir haben von Anfang an ein besonderes Konzept verfolgt. Wir setzen auf das hohe Engagement unseres siebenköpfigen Stammteams im Verbund mit innovativen technischen Konzepten. Wir denken immer aus der Sicht des Benutzers, um unseren Bestand leicht zugänglich zu machen“, erklärt Dr. Seeliger.
Ausgezeichnete Ideen rund um Bücher
„Ausschlaggebend für den Erfolg ist das Engagement eines jeden einzelnen Mitarbeiters. Alle haben an ihrer Arbeit sichtbar Spaß und Freude und bringen sich gerne mit innovativen Ideen ein.“
Verstaubt ist in der Wildauer Hochschul-Bibliothek also gar nichts. Der Fortschritt des Internet spiegelt sich von
Anfang an in den Lesesälen wieder. Jeder, egal ob Student oder „externer“ Besucher, kann hier herkommen, seinen Laptop einstöpseln oder an einem der Internet-Arbeitsplätze tätig werden. Man kann über das interne Wiki Zugang zu den Büchern finden und sich im Bibliotheks-Blog austauschen. Selbstverständlich ist der Katalog übers Internet zugänglich, so dass jeder sofort sieht, ob sein Wunschbuch vorhanden und verfügbar ist.
Bücher statt Lokomotiven
Sicher war es zudem das
ungewöhnliche Ambiente in einer früheren Lokomotivenfabrik, das die Juroren ebenfalls bei der Beurteilung faszinierte. Daraus wurde eine hochmoderne Bibliothek, die sich atriumförmig über mehrere Geschosse um einen zentralen Platz rankt. Damit ist der Charakter des Gebäudes erhalten geblieben. „Die Architekten hatten damals sehr auf natürliches Licht geachtet. Das griffen wir nun mit technischen Innovationen auf. Der Lichteinfall wird so gesteuert, dass bei Tageslicht die künstliche Beleuchtung automatisch verringert wird und
wir somit Energie einsparen“, freuen sich TH-Präsident Professor László Ungvári und Bibliotheks-Leiter Dr. Frank Seeliger.
Neuer Treffpunkt für Wildau
Die Bibliothek mit der Mensa im Erdgeschoss wird ein wichtiger Anziehungspunkt bei der Neugestaltung des Campus werden. Gegenüber liegt das frühere Haus 13, in dem der Präsident seine Diensträume hat.
Er kann also direkt vom Fenster den Blick auf den neuen Campus-Platz genießen, wenn dieser ab Frühjahr 2013 umgestaltet wird: „Wir hätten schon im Herbst 2012 beginnen können. Dann allerdings wäre das Risiko groß gewesen, dass der Platz den ganzen Winter über als Baustelle brachliegt, da man bei Frost schlecht arbeiten kann. Deshalb haben wir uns gleich dazu entschieden, erst im Frühjahr zu beginnen, um dann im Frühsommer
fertig zu sein“, so Präsident Ungvári.
Panoramablick und Freiluft-Café
„Dann werden wir einen der schönsten Plätze von Wildau haben, der natürlich für alle zugänglich ist. Er wird mit Parkbänken ausgestattet und autofrei sein. Nach dem Abschluss der Arbeiten für den neuen Bahnhof wird man von hier aus eine schöne Sicht bis hin zur Dahme haben“, schwärmt Professor László Ungvári. Er stammt bekanntlich aus dem sonnenverwöhnten Ungarn und hat dadurch einen ganz besonderen Sinn für ansprechendes Ambiente unter wärmender Sonne.
Das Herz des neuen TH-Campus wird noch aus einem anderen Grund die Wildauer in jedem Alter anziehen: „Genauso wie die Bibliothek steht unsere Mensa jedem offen. Hier kann man also schnelle Snacks ebenso genießen wie abwechslungsreiche Mittagsmenüs oder Kaffee und Kuchen“, lädt der Präsident ein.  
Neuer Hörsaal
Dieses Jahr kann die TH Wildau außerdem ihre Erweiterung auf neue Gebäude feiern. „Die Übergabe des Gebäudes der früheren Halle 17 mit einem großen Hörsaal und
Arbeitsräumen ist für April vorgesehen. Wir werden eine zusätzliche Gesamtnutzfläche von etwa 8 500 Quadrat-meter haben. Die feierliche Einweihung findet in der ersten Septemberhälfte mit einem ‚Tag der Offenen Tür statt’, zu der die TH Wildau alle interessierten Bürger aus Nah und Fern herzlich einlädt“, so Professor Ungvári.
Die Zeit dazwischen wird benötigt, da die kontinuierlich wachsende Technische Hochschule die Erweiterung für eine generelle interne Umstrukturierung nutzen möchte: „Dann sollen alle Personen und Bereiche, die fachlich zusammengehören, erstmals räumlich zusammenfinden. Das bedeutet viele Veränderungen, technisch wie organisatorisch, für die wir uns die nötige Zeit nehmen wollen. Beste Gelegenheit dafür ist im Sommer, wenn viele Studenten außerhalb zum Beispiel bei Praktika aktiv sind“, erklärt der TH-Präsident die relativ lange Zeit zwischen Bauübergabe und Inbetriebnahme, die seinem ansonsten eher auf Schnelligkeit bedachten Temperament so ganz und gar nicht entspricht.
Weltweit gefragte Ausbildung
Schon jetzt freuen kann sich die Technische Hochschule über eine weitere Vergrößerung. Am Westrand des ehemaligen Schwermaschinenbau-Areals entstanden schmucke Neubauten als dringend benötigte Studentenheime mit insgesamt 97 Plätzen. „Hier kann man sich durchaus wohlfühlen“, freut sich der Präsident. Er hat bekanntlich seine wissenschaftlichen Anfänge unter anderem im damals sowjetischen Leningrad begonnen und erinnert sich noch an die karge Unterbringung in oftmals schlecht beheizten Mehrpersonenzimmern. „Kein Vergleich zu heute“, freut er sich nun für seine Studenten. Darunter sind, ganz im Sinne des mehrsprachigen und international ausgerichteten TH-Chefs, viele ausländische Studenten. „Ihr Anteil liegt bei uns bei 15,6 Prozent. Besonders beliebt sind wir bei Studierenden aus China, Russland und aus zentralasiatischen Staaten wie Kasachstan. Niederländer studieren ebenfalls gerne bei uns“, liest Präsident Ungvári aus der Statistik. Nur ausgerechnet in der früheren Heimat des Präsidenten scheint es Nachholbedarf zu geben: „Aus Ungarn haben wir gerade mal drei Studenten. Da wirkt noch nach, dass Deutsch als Fremdsprache lange Zeit vernachlässigt wurde.“ Ein weiteres Problem dürften die relativ hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland sein. „Wir haben ausgerechnet, dass dafür mindestens 700 Euro pro Monat vorhanden sein müssen, obwohl das Studium in Wildau gebührenfrei ist!“
Einblicke aus erster Hand
Die TH Wildau verfügt mittlerweile über ein so hohes Ansehen, dass sie auf einen neuen Rekord an Fremdmitteln verweisen kann. Stolze 8,51 Millionen Euro schwappten von Firmen, die hier Forschungsaufträge vergaben, in die TH-Kassen.
Der bundesweit gute Ruf zeigt sich außerdem am Erfolg der Veranstaltungsreihe „Spitzenpolitiker im Gespräch“. 2012 gaben Peer Steinbrück oder Frank-Walter Steinmeier den Blick frei hinter die Kulissen der Politik. 2013 stehen Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler und dann noch vor der
Sommerpause Kanzleramtschef Ronald Pofalla und Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer auf der Agenda. Auf den Kanzleramts-Chefs, der enger Vertrauter von Angela Merkel ist, kann man besonders gespannt sein. Und sicher hat Alt-Bundespräsident Horst Köhler ebenfalls viel Interessantes zu berichten!
TH-Präsident László Ungvári bietet mit dem hochkarätigen Veranstaltungsreigen aber viel mehr als exklusive Einblicke hinter die Kulissen der Politik. Auf diese Weise lernen immer mehr Entscheidungsträger Wildaus ungewöhnliche Technische Hochschule, die auf dem Gelände einer nicht mehr zeitgemäßen Schwerindustrie entstand, kennen und schätzen, und zwar quer über die Parteigrenzen hinaus. Eine bessere Werbung fürs aufstrebende Wildau kann es kaum geben!
Infos:
Techn. Hochschule Wildau (FH) Bahnhofstraße
15745 Wildau
Tel. 0 33 75/50 81 01
www.th-wildau.de
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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