Astroteilchenphysik mit großer internationaler Sichtbarkeit
etabliert.
Die Erde ist einem Dauerregen von energiereichen Teilchen aus
dem Weltall ausgesetzt. Sie stammen aus den verschiedensten
Prozessen in der Entwicklung von Sternen und Galaxien, geben
Auskunft über ferne Objekte, exotische Prozesse und
fundamentale Eigenschaften des Universums. Der Bereich der
Forschung, der sich mit diesen Teilchen, ihrem Ursprung und
Nachweis beschäftigt, die Astroteilchenphysik, ist ein
wesentliches Aufgabengebiet bei DESY in Zeuthen.
Wissenschaftler bei DESY sind an zahlreichen Experimenten
der Astroteilchenphysik federführend beteiligt, so am
Neutrinoteleskop IceCube am Südpol. IceCube ist der größte
Teilchendetektor der Welt und besteht aus einem Kubikkilometer
Eis, der mit höchst-empfindlichen Lichtsensoren durchsetzt ist.
Die DESY-Forscher suchen nach Neutrinos. Das sind winzige
Elementarteilchen, die nur ganz schwach mit der Materie
wechselwirken. „Das Neutrinoteleskop eröffnet einen neuen
Zweig der Astronomie“, erläutert Professor Marek Kowalski,
Leiter der IceCube-Gruppe bei DESY, begeistert die
aktuellen Erkenntnisse. Im Eis der Antarktis haben Forscher
erstmals energiereiche Neutrinos aus den Tiefen des Kosmos
nachgewiesen. Mit dem IceCube-Detektor fingen sie insgesamt
37 Neutrinos mit Energien oberhalb von 30 TeV, also Tera-
Elektronenvolt ein. Darunter sind drei mit einer Energie von
mehr als 1000 TeV. Das ist mehr als die Bewegungsenergie
einer Fliege im Flug, geballt in einem elementaren Teilchen. Mit
den ersten hochenergetischen Neutrinos aus dem Weltall
können neue Informationen über weit entfernte Galaxien oder
explodierende Sterne gewonnen werden.
Platanenallee 6, 15738 Zeuthen