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Natur, idyllische Gemeinden und brodelndes Großstadtleben: Eigentlich hat man alles am Ort, was man braucht, hier in Zeuthen. 1a-Wohngegend, Wasser und Wald, versorgen kann man sich auch bestens, also warum in die Ferne schweifen...Und trotzdem, den Reiz der Gemeinde macht auch das Umland aus.
Wildau
In seinem südlichen Ende ist Zeuthen fast verwoben mit Wildau. Die einstige Industriestadt ist durchaus einen Bummel wert. Die Fontanestraße in Zeuthen hinein nach Wildau und dort weiter die Wildauer Friedrich Engels Straße entlang kommt man zunächst am Rathaus vorbei.
Nach dem Überqueren der Freiheitstraße befindet man sich schon fast mittendrin in Wildaus größter Sehenswürdigkeit, der Schwartzkopff-Siedlung. Dieses heute denkmalgeschützte Siedlungs-Ensemble entstand mit der Errichtung der Schwartzkopff-Werke zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Für damalige Verhältnisse boten die Wohnungen erstaunlichen Komfort und auch das Umfeld bot alles, was Arbeiter und Angestellte des Werkes benötigten. Vom einstigen Schwermaschinenbau ist nicht mehr viel übrig. Eine Dampflok auf der Drehscheibe der damals größten Lokomotivmontagehalle Europas, von der auch nichts mehr steht, erinnert an den traditionsreichen Lokomotiv- und Schwermaschinenbau in Wildau.
Ein weiteres Schwermaschinenbaudenkmal findet sich in der Wohnsiedlung Röthegrund. Dort hat man eine riesige Kurbelwelle aufgestellt. Die Wildauer Kirche, 1911 eingeweiht, ist ein Werk des gleichen Architekten, der auch die Zeuthener Kirche gebaut hat, Georg Büttner aus Berlin-Steglitz.
Ja und wem Zeuthens Natur noch nicht reicht, der macht in Wildau einen netten Spaziergang, beispielsweise durch den Kurpark mit seinen efeuumrankten Bäumen und einem informativen Naturlehrpfad oder durch das Flächennaturdenkmal Tongrube mit seiner schaurig-schönen Atmosphäre aus Dämmerlicht, hohen Bäumen undurchsichtigem Wasser und so manchem fleuchenden und kreuchenden Getier.
Königs Wusterhausen
Nach dem Überqueren des Berliner Ringes, der Autobahn A10, ist man auch schon fast in Königs Wusterhausen. Mit dem Auto sind es von Wildau aus nur wenige Minuten. Wanderfreunden sei der Weg empfohlen, den die Hoherlehmer, Wildau gab es damals noch nicht, zweihundert Jahre lang jeden Sonntag zum Gottesdienst laufen mußten, die heutige Goethebahn. Einkaufsbummel, so man den nicht im A10-Center absolviert hat, kann hier ebenso auf dem Programm stehen wie ein netter Spaziergang am Notte-Kanal. Das Jagdschloß ist sehenswert wie auch der Wasserturm mit Aussichtsplattform. Wer unten steht kann rauf, wer oben ist kann runtergucken, Klasse. Technikfans gehen noch ein Stück weiter und lassen sich vom Funkermuseum begeistern.
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Stadtmuseum Ludwigsfelde
Ein paar Kilometer Autobahn in westlicher Richtung und man erreicht die ehemalige Automobilbauer-Stadt Ludwigsfelde. Motorroller Troll und Berlin, LKW W50 und L60 sind für viele Leute noch ein Begriff. Fest verbunden mit diesen Bezeichnungen ist das Automobilwerk Ludwigsfelde.
Das Stadtmuseum belegt diese Tradition. Gezeigt wird die Geschichte vom Flugzeugmotorenwerk Daimler-Benz, das während der Kriegsjahre produzierte, zum Industriewerk Ludwigsfelde ab 1952 das dann 1965 in die IFA-Automobilwerke überging. Im Museum finden sich die bekannten Motorrollertypen ebenso wie Rennbootmotoren und LKW-Modelle. Historische Ausstellungsgegenstände aus der Region, wie eine Arbeiterküche, eine Wäschekammer sowie Gegenstände und Werkzeuge aus Handwerk, Landwirtschaft und Schulwesen geben einen Einblick in noch gar nicht so lange vergangene Zeiten.
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