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Wenn er die Augen schließt, dann träumt er: Aber nicht von den sonnigen Stränden Spaniens, wie man auf den ersten Blick denken könnte, sondern von einer Lauf- und Sichtachse, einer Promenade, die Zeuthens bahngetrenntes Herz an einem neuralgischen Punkt zusammenführt.
Musste erst ein Macher aus dem entfernten Spanien ins idyllische Zeuthen kommen, damit der Puls des Villenorts am See wieder zu schlagen beginnt? Jésus Comesaña gesteht: Ich habe mich in Zeuthen verliebt und freue mich, durch mein Engagement den Ort voranzubringen. Mit dem behutsamen Umbau des alten Kinos am Bahnhof zu einem lebendigen Geschäftshaus hat Comesaña eine wichtige Weichenstellung für die Belebung des Ortskerns erreicht.
Doch wer ist der Mann eigentlich, der Zeuthen ein neues Gesicht gab? Jesús Comesaña ist ein Paradebeispiel des Selfmademan. Sein Vater kam als Emigrant vor der Franco-Diktatur nach Westdeutschland und bekam als Mitarbeiter des Reifenherstellers Dunlop den harten Alltag eines Gastarbeiters zu spüren. Die Familie musste sparen, die Ausbildung der Kinder lag Vater Comesaña am Herzen. So konnten Junior Jesús aufs Gymnasium in Hanau gehen und anschließend an der Technischen Hochschule Darmstadt ein Studium zum Wirtschaftsingenieur absolvieren. Irgendwie muss er dort sehr positiv aufgefallen sein die Commerzbank in Frankfurt engagierte ihn vom Hörsaal weg in ihre Investment-Abteilung. Comesaña betreute große Investment-Vorhaben in Kanada. Offenbar mit Erfolg, denn schon standen die Headhunter der weltweit führenden Credit Suisse First Boston auf der Matte, um den agilen Spanier abzuwerben. Sein neues Aufgabengebiet war der Verkauf und Ankauf von Firmen. In diesm Sektor eröffnete sich mit der Wende ein riesiges Betätigungsfeld. Und so kam der heiße Spanier in Deutschlands kühlen Nordosten. Meine größte Aufgabe war die Privatisierung des Lampenherstellers Narva. Im Verbund mit Betriebsrat und Mitarbeitern gelang es ihm, im Unternehmen die Beschäftigung zu sichern. Dennoch kam es später zu einer Zerschlagung der Firma, die meines Erachtens nicht hätte sein müssen! Für Comesaña war das der Anstoß, sich selbstständig zu machen. Sein Unternehmen Facta ist seit 1996 aktiv, Bauprojekte auf den Weg zu bringen und zu begleiten. Seiner Grundidee ist er immer treu geblieben: Ein Gebäude wirkt auf lange Zeit prägend und bedeutet deshalb eine hohe Verantwortung an die Qualität von Planung und Ausführung!
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