Neuer Jugendpfleger pendelt zwischen Wildau und Zeuthen

Ausbildungsplätze sind das Problem

Zeuthens neuer Jugendpfleger ist immer in Fahrt. Entweder auf seinem Dienstfahrrad und dann oftmals zwischen Zeuthen und Wildau pendelnd. Oder mit seinem Privat-PKW – dann zwischen Genthin und Zeuthen pendelnd!
„Ich bin ein schneller Fahrer, ich schaffe das in einer Stunde“, entschuldigt er, warum er seinen Wohnsitz in Sachsen-Anhalt bisher beibehalten hat. „Meine Frau ist es gewohnt, dass ich auswärts arbeite.“
Seit 1. März 2003 ist Wolfgang Rehfeld für die Betreuung der Jugendlichen zuständig. Sein Gehalt bezieht der 45-Jährige zur Hälfte von Zeuthen und Wildau. Die beiden Gemeinden tragen gemeinsam die Verantwortung für die Stelle. „In Sachsen-Anhalt ist es sehr schwierig eine Anstellung zu finden. Deshalb habe ich mich für diese Position in Zeuthen beworben. Ich bin hier sehr glücklich, weil die Menschen im Berliner Speckgürtel sehr offen und freundlich sind“, lobt der ehemalige Leiter eines Kinderheims in Stendal und langjährige Vorsitzende des Behinderten-Verbands Sachsen-Anhalt. „Ich komme zu den Treffpunkten der Jugendlichen, versuche mit ihnen ins Gespräch zu kommen und biete mich als Helfer bei allen Problemen an“, beschreibt er seine Aufgabe. „Hauptproblem sind die fehlenden Ausbildungsstellen.
Ich versuche, herauszufinden, welche Jugendlichen ein ernsthaftes Interesse an einer Ausbildung haben. Dann machen wir zusammen Bewerbungstraining. Die Unternehmen erwarten gepflegtes Aussehen, Beständigkeit und Ausdauer sowie einen echten Willen, diesen Beruf zu ergreifen. Also üben wir dies. Es geht mir darum, jedes Problem, das Jugendliche an mich herantragen, solange zu begleiten, bis eine Lösung gefunden wurde. Ich möchte erreichen, dass es keine sozialen Abstürze gibt.“
Außerdem will der Vater von zwei erwachsenen Kindern eine sinnvolle Freizeitgestaltung fördern. „Viele warten, darauf angesprochen zu werden und machen dann gerne in Arbeitsgruppen oder beim Sport mit“, lobt Rehfeld die Jugendlichen. Und vielleicht schafft er es sogar einen Arbeitskreis Modellbahn ins Leben zu rufen. Dann könnte er Hobby und Beruf verbinden. Denn der Sozial-Pädagoge spielt in seiner Freizeit gerne mit kleinen Eisenbahnen.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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