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Rap, HipHop darauf stehen die Jugendlichen. Überall in Deutschland außer in einem kleinen Dorf, am Rande der Dahme. Dort gibt es Widerstand, und zwar erheblichen.
„Rap und HipHop, das ist doch keine Musik, das ist keine Qualität“, schütteln hier vier junge Musiker verächtlich den Kopf, wenn sie auf diese Mode-Erscheinungen angesprochen werden. Sie stehen auf die Musik ihrer Eltern: Auf klassische Rock-Rhythmen, in denen „wir das ausdrücken wollen, was Jugendliche bewegt“, wie es Sängerin Dominique Bredow formuliert. Die 19-jährige Abiturientin spielt bei „Lapá“. Für eine Frau untypisch überzeugt sie am Bass und macht mit ihrem ein Jahre jüngeren Bruder Eric Bredow die Hälfte der Gruppe aus. Der Installateurs-Lehrling spielt Gitarre und steht ebenfalls hinterm Mikrofon. Das Geschwister-Paar ist kreativer Kern von „Lapá“, sie sind für die Eigenkompositionen verantwortlich.
Gitarrist Fabian Maly ist mit seinen 20 Jahren der älteste in der Gruppe, aber am kürzesten mit dabei. Er hält die organisatorischen Fäden in der Hand. Benjamin Richter ist mit gerade mal 16 Jahren tatsächlich der Benjamin in der Gruppe. Der Kleinste muss am meisten arbeiten, ist er als Schlagzeuger doch am stärksten körperlich gefordert.
Keimzelle von Lapá war Zeuthens musikbetonte Gesamtschule. „Dort lernten wir die Feinheiten von Musik zu erkennen und zu unterscheiden“, berichten die Bandmitglieder, wie sie ihren „Riecher für gute Rock-Musik“ bekamen. „Doch wir waren nie eine Schulband, wir waren nicht mal zusammen in der Klasse.“ Vielmehr suchten sich die musikbegeisterten Geschwister Bredow, nachdem der Gedanke an eine eigene Band gereift war, die Musikerkollegen zusammen.
Bereits drei Wochen nach der Band-Gründung trat „Lapá“ das erste Mal auf. Und das bei einem für Zeuthen sehr wichtigen Großereignis, der Mehrzweckhallen-Einweihung. Das Lampenfieber damals war so enorm, dass sie zeitweise sogar darüber nachdachten, den Auftritt abzusagen. Doch dann ging alles gut!
Mittlerweile sind sie eine feste Größe in der regionalen Musikszene. Sie gewannen 2006 den Band-Contest, sind im E-Werk Zossen gefragt und hatten sogar bei Pro7 einen Auftritt. Spielten sie anfangs die Lieblingssongs ihrer Pop-Idole nach, so gibt es mittlerweile bei den Konzerten immer mehr „Lapá“ pur. Gut die Hälfte der Songs stammen mittlerweile von „Bredow und Bredow“. Nun denkt die Band immer mehr an eine eigene CD.
Trotz des selbst erarbeiteten Erfolgs machen sich die Musiker aus Zeuthen wenig Hoffnung auf eine Profi-Karriere. „Das ist ein sehr hartes Geschäft. Um ganz oben zu sein, muss man sich verbiegen, und das wollen wir nicht“, so Sängerin „Domi“. Als Alternativen fürs Berufsleben nach dem Abi schwankt sie nun zwischen „Polizei, Lehrer und Arbeitsamt“. Ob sie ihre „Easy Rider“-Rock-Idole da nicht ein wenig falsch verstanden hat?
Infos Tel. 01 62/6 80 56 56
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