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Bei der Feuerwehr hat’s gefunkt – und dieser Brand lodert noch heute. Miersdorfs Floriansjünger mussten, was ziemlich einmalig in der 80 jährigen verbürgten Geschichte des Löschzugs ist, zusehen und das Feuer lodern lassen, bis heute.
Das machten und machen sie aber ausnahmsweise gerne. Denn die „Flammen“ lodern im Herzen, und zwar in dem von ihrem „Chef“.
Wehrführer Klaus Speiler hatte sich nämlich in der Hitze des Gefechts in die Kollegin Liane verliebt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch im Sinne des Brandschutzes: Denn Sebastian, 17, Stefan, 19, und David, 20 sind feste Bestandteile der 44 Aktiven. Nur Liane Speiler musste aus Zeitgründen den aktiven Dienst quittieren.
Dafür sorgt sie mit ihrer renommierten Schneiderei dafür, dass die Uniformen stets in Ordnung sind. Das ist durchaus wichtig, denn Miersdorfs Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Bei bis zu 130 Einsätzen im Jahr ist die Truppe statistisch gesehen, jeden dritten Tag mit Blaulicht im Einsatz. Dazu kommen Übungen, Schulungen – wie lässt sich das mit dem Beruf vereinbaren? „Im Gegensatz zu anderen Wehren haben wir das Glück, dass unsere Betriebe die Arbeit der Feuerwehr unterstützen“, hebt Klaus Speiler hervor. Damit schaffen die Miersdorfer den Rekord, „innerhalb von drei Minuten nach der Alarmierung mit dem ersten Fahrzeug ausrücken zu können“. Was Speiler nicht sagt: Seine Familie könnte schon alleine das entsprechende Personal für ein Einsatzfahrzeug stellen!
Übrigens kommt die Feuerwehr immer seltener dazu, „richtige“ Brände zu löschen. Eine Vielzahl der Einsätze betrifft Verkehrsunfälle oder technische Hilfeleistungen. So gilt es bei Sturmschäden zuzupacken oder bei üppigen Regenfällen Keller auszupumpen. Dabei stellt der 47-jährige Wehrführer, der seit 33 Jahren im Feuerwehreinsatz in Miersdorf tätig ist, fest: „Die Einsätze, die auf extreme Witterung zurückgehen, haben explosionsartig zugenommen.“ Auf diese Weise kamen die Miersdorfer 2003 „endlich“ wieder zu „echten“ Löscheinsätzen: „Durch den extrem heißen Sommer hatten wir so viel Waldbrände wie noch nie!“
Dass Brandschutz bei entsprechender Organisation eine top-spannende Aufgabe sein kann, beweisen in Miersdorf die Zahlen: Unter den 44 Aktiven sind mit Ilka Hahn, Stefanie Nagel, Sabrina Lindner, Mandy Schneider und Nicole Schliephake gleich fünf Frauen. Unter den angehenden 22 Brandlöschern der Jugendfeuerwehr sorgen fünf heiße Girls für „Feuer“. Dieses Jahr kann der Miersdorfer Löschzug sein 80-jähriges Bestehen feiern.
Gleichzeitig ist Klaus Speiler seit 20 Jahren Wehrführer, was ihm so leicht keiner nachmacht.
Feiern werden die Miersdorfer Floriansjünger ihren 80. Geburtstag erst im Herbst 2004.
Vom 10. bis 12. September wird sich dann alles um das Jubiläum drehen. Ihr „Geburtstags-Geschenk“ erhielten sie aber schon vorher: Ein neuer Rüstwagen für technische Einsätze löste im Frühjahr 2004 den betagten W50 ab.
Infos Tel. 0172/3056720
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