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nicht alle Tassen im Schrank!
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Dass manche Leute nicht alle Tassen im Schrank haben sollen, erzählt man ja hinter vorgehaltener Hand. Dass das gerade auf den Kita-Hausmeister und langjährigen Feuerwehrmann aus Miersdorf zutreffen soll, wer hätte das gedacht?
Doch als die Türe in der Dorfstraße 9 aufgeht und Reporter Klaus Zahn hereingebeten wird, stellt sich schnell heraus: Hausherr Paul Rühle hat tatsächlich nicht alle Tassen im Schrank. Vielmehr stehen die, in scheinbar wahlloser Reihenfolge, in der Garage, im Keller und im Schuppen
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Der Grund: Rühle ist Hobby-Sammler, und Tassen gehören zu den begehrten Sujets seiner Leidenschaft. Doch der Reihe nach: Was bereits auf den ersten Blick aus dem winzigen Schuppen quillt, das hat wohl echten Museumswert!
Zwischen Rasenmäher und drei Fahrrädern finden sich kunstvolle Emaille-Töpfe, antike Bier- und Getränkeflaschen aus vielen Jahrzehnten, Haushaltsgeräte jeglicher Art, Bilder, Gläser, alte Firmen- und Reklameschilder. Prunkstück sind Scherben aus dem 13. Jahrhundert, die Paul Rühle bei Baumaßnahmen auf seinem Grundstück gefunden hat.
Und natürlich hat die Feuerwehr einen hohen Stellenwert, kann der agile 60jährige doch selbst auf eine lange Karriere als neben- und teilweise hauptberuflicher Spritzenmann zurückblicken. Und so findet sich hier vom Schlauch bis zum Feuermelder die ganze Palette alter Brandschutztechnik. Unglaublich, diese vielen Sachen, denke ich so bei mir und will mich schon bedanken, dass ich mich umsehen durfte. Da nimmt mich Paul Rühle mit in den Heizungskeller seines Hauses. Dort geht die Ausstellung weiter. Hier sind sie nun, die besagten Steinguttöpfe mit denen alles anfing und Weinballons verschiedener Größen, Porzellangefäße, und sogar Parkuhren!
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Selbst der Schauer im Garten beherbergt Geschichte in Form alter landwirtschaftlicher Gerätschaften bis hin zu einer Blechdosenverschließmaschine und einer Zange zum Klauenbeschneiden bei Rindern. Selbst hier sieht man Paul Rühles Liebe zum Stilbruch. Unter den Gerätschaften finden sich sogar zwei Gewichte zum Muskeltraining, wie man sie von den Kraftakrobaten im Zirkus kennt. Jetzt überlegt Rühle, ob er trotz Protesten seiner Ehefrau doch noch den Traum vom eigenen Museum in Miersdorf realisiert oder einfach alles irgendwann dem Heimatverein vermacht.
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