Kochtöpfe und Jets

Auch im schönsten Urlaub wird nicht jeder Tag ein ausgiebiger Wandertag sein, obwohl Wernigerodes Umgebung dazu schier unerschöpfliche Möglichkeiten bietet.

Hat man Lust auf Kultur, Geschichte und Technik, bietet sich eine Museumstour an. Keine Angst, das Heimatmuseum mit Omas kaputtem Stuhl, dem Fleischwolf und Handwagen ist es nicht. Aber langsam und der Reihe nach. Erster Tipp, egal wen Sie fragen: Das Schloß. Den Bericht dazu finden Sie hier. Doch es gibt noch viel mehr zu sehen!

In der Breiten Straße findet man die Krellsche Schmiede. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1678 und trägt den Namen seines Erbauers, Michael Krell. Es bereichert als technisches und Architekturdenkmal die Museumslandschaft der Harzstadt. Fast drei Jahrhunderte, nämlich bis 1975, war die Schmiede als Huf- und Wagenschmiede in Betrieb.

Heute werden neben der Werkstatt die Küche und das Hofensemble sowie eine Vielzahl an Hausrat gezeigt. Bewußt hat man auf Vitrinen verzichtet, um möglichst nahe an das damalige Leben heranzukommen.

Allerdings ist schwer vorstellbar, wie der Meister nebst Gesellen bei dem Durcheinander arbeiten konnte. Auch dem Besucher fällt die Orientierung nicht leicht, ohne Hinweise der Museumsmitarbeiter auf zum Teil recht versteckte Gegenstände hätte man kaum eine Chance, sich zurecht zu finden. Ein interessantes, aber gewöhnungsbedürftiges Museum. Auf dem Klint, der ältesten Siedlungsfläche Wernigerodes hinter dem Rathaus und neben der Sylvestri-Kirche ist das Harzmuseum zu finden. Derzeit in Rekonstruktion, soll das imposante Fachwerkhaus in der ersten Jahreshälfte 2001 wieder seine Türen öffnen. Die neuen Ausstellungsschwerpunkte sollen nun auf Themen wie Bergbau, Geologie, Flora und Fauna liegen. Kunst und Kultur sowie Geschichte der Stadt Wernigerode sollen aber nach wie vor ihren Platz bekommen.

Von hier aus sind es nur ein paar hundert Meter zur Kochstraße 43. Auf diesem Grundstück befindet sich das sogenannte Kleinste Haus. Ohne Giebelmauern hat man es, vermutlich 1792, zwischen die Nachbarhäuser gebaut. Das sparte Kosten. Heute nennt man das einfach Reihenhaus und niemand wundert sich mehr darüber.

Aber ein bißchen größer sind sie meistens schon, unsere heutigen Reihenhäuser. Das Kleinste Haus erreicht nämlich bereits nach vier Metern und zwanzig Zentimetern die Dachtraufe und mit einer Breite von nicht einmal drei Metern ist es schon eine Besonderheit. Während sich im Erdgeschoß Küche und Flur befinden, beherbergt die erste Etage das einzige Zimmer. Aufrechtes Stehen ist zumindest für größere Leute nicht möglich.

Eine kleine Biege in die Altstadt, etwas versteckt in der Steingrube, einer kleinen Seitengasse, ist das Feuerwehrmuseum zu finden. Leider ist nur donnerstags und samstags am Nachmittag geöffnet.
Denn die Feuerwehrgeräte im historischen Gerätehaus wären einen Besuch wert. Mit vielem rechnet man ja hier. Mit der Brockenhexe sowieso, mit Mineralien und Landschaft ebenfalls.

Aber mit einem Museum für Luftfahrt und Technik wohl kaum. Man höre und staune, täglich geöffnet(!), präsentiert sich im Gießerweg eine einzigartige Schau an Fluggeräten, Triebwerken, Schleudersitzen und anderer Technik.

Und wenn hier Fluggeräte geschrieben steht, sind keineswegs kleine Segelflugzeuge oder Drachengleiter gemeint. Da geht es um Mig's, Hubschrauber, Starfighter, und zwar im Original! Eine Schau, die selbst Leute beeindruckt, die keine Ahnung vom Fliegen haben und für die Technik nicht der Nabel der Welt ist.

Feuerwehrmuseum

Do. 14.30-16.30 Uhr,
Sa. 14.30-17 Uhr oder nach Vereinbarung
Tel. 0 39 43/ 63 30 35 • Tel. 0 39 43/ 65 44 54

Harzmuseum Wernigerode

Mo.-Sa. 10-17 Uhr (
voraus. Wiedereröffnung nach Sanierung: Mitte April 2001)

Krell’sche Schmiede

Mi.-Sa. 10-16 Uhr und nach Anmeldung Tel. 0 39 43/ 60 17 72

Museum für Luftfahrt und Technik

Mo.-Di. 10-15 Uhr, Mi.-So. 10-17 Uhr

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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